Geheime Schule

NEUMAGEN-DHRON. Nicht immer weiß der Schulträger in allen Einzelheiten, was in den Schulen vorgeht. In der Sitzung des Verbandsgemeinderates Neumagen-Dhron gab es dafür zwei Beispiele.

Vor einigen Wochen hat an der Grundschule in Piesport, die seit Beginn des Schuljahres Ganztagsschule ist, ein Elternabend stattgefunden. Dabei ging es auch darum, welche weiterführenden Schulen zur Auswahl stehen. Dazu gehörte an diesem Abend auch die Regionale Schule in Thalfang, die ebenfalls Ganztagsschule ist. In der VG Neumagen-Dhron gibt es keine weiterführende Schule, die diesen Status besitzt. Real- und Hauptschule bieten nur den normalen Unterricht. In der Sitzung des Verbandsgemeinderates Neumagen-Dhron gab es Nachfragebedarf. Werner Schmitt (FBL) stellte die "Präferierung" der Regionalen Schule in Thalfang in Frage. Bei der Verwaltung war der Termin offiziell nicht bekannt, teilte Monika Coen von der Verwaltung mit. "Wir haben die Eltern nicht eingeladen, und von uns war auch niemand dabei", erläuterte sie. In der Brust von Bürgermeister Hans Werner Schmitt schlugen zwei Herzen. Er habe Verständnis für die Eltern, die auch bei der weiterführenden Schule eine Ganztagsschule präfertieren. Der Rektor müsse dem Rechnung tragen. "Er hat die Pflicht zu informieren", sagte Schmitt. "Für uns als Schulträger ist es aber von existenzieller Bedeutung, dass wie die Kinder hier halten", erläuterte er die andere Sichtweise. "Das ist ein bisschen unglücklich gelaufen", war auch Ingrid Meuren (SPD) nicht ganz froh mit der Vorgehensweise des Rektors. Deswegen wird es heute, Donnerstag, ein Gespräch geben, an dem neben den Verwaltungsvertretern und dem Rektor der Grundschule Piesport auch Vertreter der Real- und der Hauptschule teilnehmen. Auch die Grundschule Neumagen-Dhron stand im Blickpunkt. Er habe gehört, dass es dort eine Betreuung über die Mittagszeit hinaus gebe, sagte Werner Mertes (Wählergruppe Mertes). "Warum ist das nicht besprochen worden, warum geschieht das immer zwischen Tür und Angel", fragte er. "Ich war auch sehr erstaunt, als ich davon erfuhr", sagte Bürgermeister Schmitt. Eine Nachfrage bei der Schulleiterin ergab nach Auskunft von Monika Coen folgendes: Die Initiative ist von den Eltern ausgegangen. Sie sorgen dafür, dass die zwölf bis dreizehn Kinder mit Essen versorgt werden, und sie haben dafür auch die notwendigen Vorkehrungen an der Schule getroffen. Weil auf den Schulträger keine Kosten zukommen, wurde die Verwaltung nicht eingeschaltet.

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