Geheimnisvoller Platzwechsel

HEIDWEILER. (mai) Heidweiler ist zwar klein, aber nicht ohne: Eine sagenumwobene Kirche und eine rege Vereinslandschaft kennzeichnen den Ort.

Um die Kirche in Heidweiler rankt sich eine nette Legende. Im Unterdorf sollte das Gebäude von St. Vincentinus ursprünglich entstehen. Die Heidweilerer schafften die Baumaterialien dorthin, doch als sie am nächsten Morgen zur Baustelle kamen, war das Material weg. Es lag auf einer Anhöhe südlich des Ortes. Das Spielchen wiederholte sich mehrere Male und schließlich beschlossen die Pfarrangehörigen die Kirche an dem Platz zu bauen, an dem das Material immer wieder auftauchte. Dort steht die 1416 erbaute Kirche bis heute. Sie zählt zu den ältesten im Heckenland und besaß mit Greverath, Dierscheid, Rodenerden, Dodenburg, Heckenmünster und Bergweiler einst ein großes Einzugsgebiet. Sehenswert sind die Jugendstilbemalung und der Hochaltar mit Rokokoschnitzereien der Kirche, die mit großem Engagement der Bürger renoviert wurde. Wie an so vielen Orten der Region wurden auch bei Heidweiler Überreste aus römischer Zeit gefunden. 1303 wurde das in der Vergangenheit stark land- und forstwirtschaftlich geprägte Dorf erstmals urkundlich erwähnt. Heute gibt es nur noch drei Haupterwerbslandwirte, unter ihnen Bürgermeister Siegfried Schneider. Viel Wald besitzt die Gemeinde immer noch. 500 Hektar nennt sie ihr Eigen und der Forsthaushalt weist laut Schneider immer noch ein kleines Plus auf. Das alte Waschhaus am Bendersbach, die Heidweiler Mühle und das Gerberhäuschen gehören zu den historischen Sehenswürdigkeiten des Ortes. Die 190 Einwohner des Ortes sind in immerhin fünf Vereinen aktiv. Das sind der Freizeitclub, die Feuerwehr, der Kirchenchor, die Frauengemeinschaft und der Tischtennisverein. Im Wechsel bereiten die Vereine das Bruderschaftsfest vor, bei dem es eine Prozession zum Bildstock "Bildchen" gibt. Ziel der 1800 gegründeten Bruderschaft von der christlichen Lehre war es, die sieben Hauptübel der Menschen zu bekämpfen und den Glauben zu festigen. 1991 wurde Heidweiler Kreis-, Bezirks- und zweiter Landessieger im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner" werden. In dem Ort, dessen bekannteste Bürgerin sicherlich Landrätin Beate Läsch-Weber ist, dient die Tankstelle als Treff gerade am Sonntagmorgen. Im Frühjahr nächsten Jahres ist im Neubaugebiet "Im Weiher" Baubeginn. Sieben Baustellen gibt es dort, zwei sind laut Bürgermeister Schneider schon verkauft.

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