"Geheimsprache" enttarnen

BERNKASTEL-KUES. (sve) Versteckte rechte Zeichen in Musik, Sekten- und Religionseinstellungen, Hintergründe und Geschichte waren Themen eines Seminars in Bernkastel-Kues über rechtsextreme Musik und Symbole. Referent war Lutz Neitzert.

NPD-Aufmärsche, Skinheads in Bomberjacken und Springerstiefeln, Hakenkreuze, Reichskriegsflaggen - alles unübersehbare Zeichen von Rechtsextremismus. Wie sieht es aber mit den versteckten Symbolen und Botschaften aus? Die Fachtagung "Jugendliche Subkulturen: Rechtsextremistische Musik und Symbolik" sprach Lehrer, Erzieher, Jugendpfleger, Polizisten, und weitere Multiplikatoren darauf an, wie man mit eben diesen versteckten Symbolen und Botschaften umgehen sollte, wie man sie erkennen und was man dagegen unternehmen kann. In dem vierstündigen Referat, das Lutz Neitzert sehr locker und anschaulich gestaltete, brachte er neben geschichtlichen Hintergründen zu Skinheads und anderen Bewegungen auch eben das ans Licht, was in - eindeutig nicht rechtsextremistischen - Jugendkulturen versteckt und nur bei genauem Hinschauen zu erkennen ist. Veranstaltung für Jugendliche am 2. Juli geplant

Zwei Beispiele: Gabba - eine "Musik" die aus Techno entstanden ist, jedoch keinerlei melodische Elemente ertönen lässt. Nur die absolut härtesten und lautesten Beats kommen zum Ausdruck. In dieser Gabba-Szene, die vor etwa fünf Jahren anfing auch auf Deutschland einzuwirken, sieht man mittlerweile eine neue, modernisierte Szene der rechten Skins. Kontakte vieler DJs, die diese Musik produzieren, zu rechten Parteien sind keine Seltenheit. Aber auch in den Musikbereichen um den "Death-Metal" - schaurige, böse klingende, laute, metallene Rockmusik - finden sich immer häufiger Gruppen und Personen, die rechtsextremes Gedankengut an den Tag bringen. Die Liste der Themen und Details ist endlos lang. Ein Teilthema des Seminars allein würde bei genauerem Wühlen einen ganzen Abend füllen. Die Veranstaltung in der Bernkastel-Kueser Güterhalle war recht schwach besucht. Aus Stimmen der Teilnehmer ging hervor, dass man sich wesentlich mehr Lehrer aus den verschiedenen Schulen gewünscht hätte - viele dieser hätten nämlich kaum eine Ahnung, wie die rechte Szene heute wirklich aussieht und welche Zeichen und Symbole was bedeuten. Der Arbeitskreis Jugendschutz Suchtprävention bietet am Samstag, 2. Juli, in der Güterhalle in Bernkastel-Kues ein zweites Seminar von Lutz Neitzert zum Thema Rechtsextremistische Musik und Symbolik an - dieses Mal auf Jugendliche zugeschnitten. Interessenten werden bereits jetzt um eine Anmeldung beim Kreisjugendpfleger Peter Caspers-Schultze bei der Kreisverwaltung in Wittlich gebeten, da die Plätze begrenzt sind. Nähere Informationen gibt es unter Telefon 06571/14 389.

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