Geliebte Rebe, glückseliger Durst

WEHLEN. (mü) Im Kloster Machern trafen sich die Mitglieder der Weinbruderschaft Mosel-Saar-Ruwer zur Jahresversammlung und begrüßten sechs neue Mitglieder in ihren Reihen. Regularien und Lukullisches standen auf der Tagesordnung.

Aus allen Teilen der Bundesrepublik und dem benachbarten Ausland waren die Weinbrüder und -schwestern angereist, um der Jahresversammlung der Bruderschaft Mosel-Saar-Ruwer beizuwohnen. Begrüßt wurden sie im Kloster Machern von Bruderschaftsmeister Dr. Dieter Schnitzius. Getreu dem Wahlspruch "amata vitis - beata sitis", was "geliebte Rebe, glückseliger Durst" bedeutet, wurde dieser vorab beim Sektempfang gestillt. Wein fördere nicht nur die Gesundheit, führte Schnitzius aus, sondern auch die Intelligenz. "Zeigen sie, dass sie gebildet sind", animierte er die Gäste. Unter den Gästen im imposanten, mit reichlich Stuck verzierten Barockraum war auch Gebietsweinprinzessin Silvia Steffens. "Wein ist der beste Gesellschafter, und jeder sollte sich von ihm begeistern lassen", forderte sie die Anwesenden auf. Einer der sechs neuen Mitglieder ist Peter Tries aus Kinheim. "Ich habe Moselwein schon immer sehr gerne genossen", schildert er seine Motivation. Außerdem sei es sinnvoll, sich für die Weinkultur einzusetzen. "Am schönsten ist es, dies gemeinsam mit Freunden zu tun", resümierte er. Ebenso wie er erhielten fünf weitere Herren ihre Ernennungsurkunde und einen Schluck aus dem Pokal, per Handschlag wurden sie verpflichtet. Laut der Tagesordnung galt es einige Regularien abzuarbeiten. Nach der Jahresrückschau durch Dr. Schnitzius erläuterte Schatzmeister Horst Faust die Finanzen des Vereins. In einem Kurzvortrag berichtete er auch über den Superjahrgang 2003. Eine der wesentliche Tätigkeiten des Sekretarius Ulrich Feth in den vergangenen Monaten war das Projekt "Weltkulturerbe Mosel-Saar-Ruwer". Es ist das Bestreben der Bruderschaft, dass das größte geschlossene Riesling-Anbaugebiet der Welt als Weltkulturerbe aufgenommen und unter Schutz der Unesco gestellt wird. Vier Jahrzehnte geballtes Kulturerbe in Form von 24 mal Riesling vom Qualitätswein bis zur Beerenauslese der Jahrgänge 1975 bis 2001 galt es in der Raritätenprobe zu verkosten. Mit lukullischen Leckereien der Region verwöhnte das Team um Markus Reis vom Zeltinger Hof die Gäste. Gillenfelder Ziegenkäse zur Vorspeise, danach gebratener Himmeroder Wels und Bachsaibling auf Weinkraut und zum Dessert Quitten- und Birnen-Sorbet mit Riesling sowie die passenden Weine ließen manch einen dahinschmelzen. Klaus-Peter Bungert am Flügel und der Trompeter Nicolai Tchotchev umrahmten mit ihrem dezenten und präzisen Spiel die Veranstaltung.

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