Gelungene Premiere der Moseloperette ohne Blitz und Donner

Zeltingen-Rachtig · 350 Besucher haben die Laiendarsteller der Moseloperette Zeltinger Himmelreich gefeiert. Zahlreiche Gäste haben das Stück erstmals erlebt.

 Ende gut, alles gut: Das Foto zeigt eine Szene aus der Moseloperette, die Hochzeit von Rosemarie und Franz.TV-Foto: Christoph Strouvelle

Ende gut, alles gut: Das Foto zeigt eine Szene aus der Moseloperette, die Hochzeit von Rosemarie und Franz.TV-Foto: Christoph Strouvelle

Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Gegen Ende erheben sich die Zuschauer von ihren Sitzen, um den Schauspielern im Stehen zu applaudieren: Die diesjährige Premiere der Moseloperette Zeltinger Himmelreich hat offensichtlich alle 350 Besucher begeistert. Mit dabei: die 48 Jahre alte Sandra Büttner aus dem hessischen Bad Soden. Sie hat die Aufführung auf Einladung von Freunden besucht und hatte vorher noch nie von der Zeltinger Moseloperette gehört.

Gespannt betritt sie den zum Open-Air-Theater umfunktionierten Marktplatz mit Bühne und Zuschauertribünen. "Das ist ja richtig schnuckelig hier" sagt sie mit Blick auf die markanten Fachwerkhäuser im Hintergrund der Bühne. "Ich habe mir alles viel größer vorgestellt" und nippt an ihrem Glas Wein, mit dem sie sich auf die Aufführung einstimmt. "Die Leute da oben müssen bestimmt ihr Wohnzimmer für die Strahler räumen", sagt sie mit Blick hinter die Tribüne, wo aus den oberen Etagen der Häuser die Bühne ausgeleuchtet wird.

Und als die Aufführung beginnt, ist für sie neu, was die Stammbesucher der Moseloperette, die alle zwei Jahre jeweils fünfmal aufgeführt wird, schon kennen. Das Hoch des Gemeinderats auf ihre Einigkeit, das Eintreffen des kurfürstlichen Boten Vincenz Schmitz aus Köln und seine Annäherungsversuche an die Winzerstochter Rosemarie und das Gezänk der Mütter, ob ein Partner aus dem anderen Ortsteil für ihre Kinder gut genug ist.

"Tolle Kostüme, total schön", schwärmt die Besucherin aus Bad Soden. "Da ist ja wirklich das ganze Dorf auf den Beinen, vom Enkelkind bis zur Oma", staunt sie über die große Anzahl von mehr als 50 Mitwirkenden und schmunzelt und lacht immer wieder bei den Szenen wie dem Diktat des Vinzenz Schmitz an den Schreiber, der alle Sätze mit Punkt und Komma notiert. "Die Laienschauspieler spielen das Stück unheimlich lebendig", sagt sie bereits zur Pause. Doch gefällt das Stück offensichtlich nicht nur ihr.

Beim Fortlauf des Stücks wird der Applaus der Zuschauer immer etwas länger, und bei den Musikstücken, die vom 15-köpfigen Orchester vor der Bühne begleitet werden, schunkeln immer mehr Besucher auf den harten Tribünenbänken mit. Bis im Finale dann endlich der aus Argentinien zurückgekehrte Franz seine Rosemarie heiratet und Vinzenz Schmitz sich mit der feurigen Valencia Argentino verlobt.

"Das Stück hat meine Erwartungen total übertroffen", sagt Büttner. "Die Story ist witzig, die Schauspieler und die Sänger sind richtig gut", sagt sie. Dazu ist den Zeltingern das Premierenglück treu geblieben: Erst wenige Minuten nach Ende des Stücks setzt der Gewitterregen ein, der sich bereits lange vorher durch dicke Wolken angekündigt hat.Extra: WEITERE VORSTELLUNGEN

Die Moseloperette wird am Dienstag, 25. Juli, Freitag, 28. Juli und Samstag 29. Juli, jeweils um 21 Uhr auf dem Zeltinger Marktplatz aufgeführt. Bei schlechtem Wetter werden die Aufführungen ins Schorlemerhaus verlegt. Karten sind unter www.ticket-regional.de/zeltinger-himmelreich erhältlich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort