Gemeinderat Veldenz: Stolpersteine sollen an ehemalige jüdische Bürger erinnern

Veldenz · Einstimmig hat sich der Gemeinderat Veldenz am Montagabend für die Verlegung von Stolpersteinen ausgesprochen. Mit der Initiative des Vereins „Bündnis für Menschlichkeit und Zivilcourage“ soll an ehemalige Mitbürger zu erinnert werden, die Opfer des Nationalsozialismus wurden.

(urs) Eine eigene jüdische Gemeinde hat es in Veldenz wohl nicht gegeben. Bei den acht bis zehn jüdischen Bürgern, die um 1930 im Ort lebten, handelte es sich eher um Nachkommen aus Nachbardörfern wie Brauneberg, wo es auch eine Synagoge gab. Dennoch hat sich der Gemeinderat in seiner Sitzung eindeutig für das Verlegen von Stolpersteinen ausgesprochen. Vor drei Häusern, in denen 1933 jüdische Mitbürger lebten, sollen sie in gemeindeeigene gepflasterte Gehwege oder Rinnen verlegt werden. Ortsbürgermeister Norbert Sproß bezeichnete die Initiative als schöne Geste. Die Gemeinde könne so der „verabscheuungswürdigen“ Geschichte und dem, was den Menschen angetan worden sei, Rechnung tragen. Der Initiator, der Verein Bündnis für Menschlichkeit und Zivilcourage, will in allen Dörfern der einstigen Grafschaft Veldenz Stolpersteine verlegen. Zur Grafschaft Veldenz gehörten Brauneberg, Burgen, Gornhausen, Mülheim und Andel, heute Stadtteil von Bernkastel-Kues, wo bereits Stolpersteine liegen. Die Steine sollen an Bürger erinnern, die wegen ihres Glaubens oder auch aus anderen Gründen Opfer des Nationalsozialismus wurden.
Der Kölner Künstler Gunter Demnig hat deutschlandweit in rund 500 Gemeinden — darunter Trier, Bernkastel-Kues, Schweich, Talling und Losheim — Stolperscheine verlegt. Sie tragen die Namen sowie Geburts- und Todestag ehemaliger Bürger.

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