Gemeinsam auf Schatzsuche

"Sind wir eine gute Gruppe, die zusammen Aufgaben lösen kann, die Schwächen des anderen verzeihen kann , die sich gegenseitig hilft, die nicht aufgibt, auch wenn es Rückschläge gibt und die die Strapazen eines ereignisreichen Tages wegstecken kann?" Auf diese Fragen der Klasse 6a der Mont-Royal-Hauptschule Traben-Trarbach sollte das erlebnispädagogische Angebot des Palais Trier eine Antwort geben.

Traben-Trarbach. (red) Treffpunkt für das Projekt unter der Leitung von Diplom-Psychologen Mirko Kuhn und der Praktikantin Annika Platz war die alte Lateinschule in Trarbach. Als Aufgabe sollten die Schüler einen von dem Zauberer Baldur vor etlichen hundert Jahren vergrabenen Schatz im Trarbacher Gelände auf finden. Der Weg zum Schatz wurde der Gruppe anhand von Bildern gedeutet. Waren sie richtig zusammengelegt, so waren Aufgaben zu lösen, die zu einer Zahlenkombination führen sollten. Mit dieser war es möglich, die zu findende Schatztruhe später zu öffnen. Erste Spiele, bei denen Geschicklichkeit, Konzentrationsfähigkeit und gegenseitige Hilfestellung gefordert waren, sollten zum "Aufwärmen" dienen und zeigen, wie wichtig es ist, als Team aufzutreten und nicht seine eigenen Vorteile zu nutzen.

Der Weg führte steil bergauf zum Unheller Küppchen und weiter zu einem wunderschönen Aussichtspunkt, von wo aus Traben-Trarbach einem zu Füßen lag. Die Strapazen des Aufstiegs waren deutlich in den Gesichtern abzulesen. Das zusätzliche Tragen von Rucksäcken bereits ermüdeter Klassenkameraden war notwendig und zeigte, dass man bereit war, sich gegenseitig zu unterstützen, um gemeinsam das Ziel zu erreichen. Doch der Weg hatte seine Hindernisse. Da war zunächst ein Spinnennetz, dessen Lücken oben, an den Seiten und unten zu durchqueren waren. Man musste sich gegenseitig helfen, um nach oben zu gelangen und durchgereicht zu werden. Die nächste Aufgabe bestand darin, einen Seilparcours zu durchlaufen, der von 20 Metern Länge war. Balancieren, gegenseitiges Stützen und viel Geschicklichkeit waren gefragt. Der Schatz wurde gefunden, die Zahlenkombination geknackt und der Inhalt der Schatzkiste an Ort und Stelle verteilt. Dass jedoch nun die größte Mutprobe bevorstand, wussten die wenigsten. An einer 20 Meter hohen steilen Schieferwand galt es, sich nun einzeln abzuseilen. Mirko Kuhn, ein erfahrener Bergsteiger, hatte seine Ausrüstung parat und rüstete die einzelnen Schüler für den Abstieg sicher aus. Mut war gefragt, doch auch intensives Zureden genügte nicht, um alle Schüler über die Steilwand abzuseilen. Dennoch wurden auch die nicht Abgestiegenen mit Beifall unten aufgenommen.

Der Tag endete mit einem gemeinsam zubereiteten Abendessen und einer Nachtwanderung über die Grefenburg. Danach hieß es zwar "Bettruhe" in der alten Lateinschule, wirklich ruhig wurde es in dieser Nacht aber erst sehr spät.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort