Gemeinsam durch dick und dünn

BERNKASTEL-KUES. Vor 60 Jahren, am 23. Dezember 1944, haben Anni und Edgar Bayer geheiratet. Heute feiert das rüstige Ehepaar im Kreise der Familie seine Diamantene Hochzeit.

 Glückliches Paar: Anni und Edgar Bayer.Foto: MaritaBlahak Gemeinsam durch dick und dünn Anni und Edgar Bayer feiern Diamantene Hochzeit Von unserer Mitarbeiterin MARITA BLAHAK BERNKASTEL-KUES. Vor 60 Jahren, am 23. Dezember 1944, haben Anni und Edgar Bayer geheiratet. Heute feiert das rüstige Ehepaar im Kreise der Familie seine Diamantene Hochzeit. Als sich Anni und Edgar Bayer (nicht nur) fürs Foto verliebt in die Augen schauen, spürt man sofort, was das Erfolgsrezept dieser langen Verbindung ist. Dabei war der Beginn ihrer Ehe alles andere als leicht. Es herrschte Krieg, und Edgar, der Soldat in Ostpreußen war, bekam Hochzeitsurlaub, um seine Verlobte Anni zu heiraten. Die beiden stammen aus dem kleinen Ort Baeringen im böhmischen Erzgebirge. Jung waren die beiden, der Bräutigam 22 Jahre, die Braut ein Jahr jünger. An ihren Hochzeitstag können sie sich noch gut erinnern. "Morgens waren wir auf dem Standesamt, am frühen Nachmittag gaben wir uns in der Kirche das Ja-Wort", erzählt Edgar Bayer. Es war ein sonniger Tag, aber es war auch bitterkalt. "Die weißen Chrysanthemen meines Brautstraußes waren im Nu gefroren", erinnert sich Anni Bayer. Hübsch sehen die beiden auf dem Hochzeitsfoto aus, die Braut im langen weißen Kleid mit meterlangem Schleier, der Bräutigam in Uniform. Es war eine karge Zeit, die Brautgarderobe inklusive Pelzmantel war von einer Kusine ausgeliehen, für das Hochzeitsmahl wurde lange gespart. Die Familie feierte zu Hause, eine Bekannte hatte für die Hochzeitsgesellschaft gekocht. Die Worte des Pfarrers sind ihnen noch genau im Gedächtnis: "Der Krieg ist noch nicht zu Ende, es herrscht Mangel überall, wie können da zwei junge Leute den Mut aufbringen, zu heiraten?" Viel Zeit für sich hatte das frisch vermählte Paar nicht. Schon Silvester musste der junge Ehemann wieder bei seiner Truppe sein. Über Duderstadt in den Schwarzwald an die Mosel Nach dem Krieg begann eine schwierige Zeit. Bis die beiden endlich nach Nachkriegswirren und der langen Odyssee der Familienzusammenführung eine Existenz aufbauen konnten, vergingen etliche Jahre. Bis zur Währungsreform 1948 haben sie in Duderstadt bei Göttingen in der Handschuhfertigung gearbeitet. Als dann im Betrieb nicht mehr genug Arbeit war, fasste Bayer als gelernter Handschuhmacher den Entschluss, sich selbstständig zu machen. Von 1951 bis 1984 lief der Betrieb. Zur Familie gehörten mittlerweile eine Tochter und zwei Söhne. Nach dem Verkauf der Firma zog das Ehepaar in den Südschwarzwald. Seit 1997 wohnen die beiden in Bernkastel-Kues in der Nähe eines Sohnes. Hier an der Mosel fühlen sie sich sehr wohl, auch wenn das Reisen zu den Lieblingsbeschäftigungen des vitalen Ehepaars zählt. Besuche bei den beiden anderen Kindern gehören ebenso dazu wie ihr mehrfacher jährlicher Aufenthalt im Süden Spaniens. "So lange es die Gesundheit erlaubt und wir uns rüstig fühlen, werden wir auch weiterhin viel unterwegs sein", sagen die Bayers.

Glückliches Paar: Anni und Edgar Bayer.Foto: MaritaBlahak Gemeinsam durch dick und dünn Anni und Edgar Bayer feiern Diamantene Hochzeit Von unserer Mitarbeiterin MARITA BLAHAK BERNKASTEL-KUES. Vor 60 Jahren, am 23. Dezember 1944, haben Anni und Edgar Bayer geheiratet. Heute feiert das rüstige Ehepaar im Kreise der Familie seine Diamantene Hochzeit. Als sich Anni und Edgar Bayer (nicht nur) fürs Foto verliebt in die Augen schauen, spürt man sofort, was das Erfolgsrezept dieser langen Verbindung ist. Dabei war der Beginn ihrer Ehe alles andere als leicht. Es herrschte Krieg, und Edgar, der Soldat in Ostpreußen war, bekam Hochzeitsurlaub, um seine Verlobte Anni zu heiraten. Die beiden stammen aus dem kleinen Ort Baeringen im böhmischen Erzgebirge. Jung waren die beiden, der Bräutigam 22 Jahre, die Braut ein Jahr jünger. An ihren Hochzeitstag können sie sich noch gut erinnern. "Morgens waren wir auf dem Standesamt, am frühen Nachmittag gaben wir uns in der Kirche das Ja-Wort", erzählt Edgar Bayer. Es war ein sonniger Tag, aber es war auch bitterkalt. "Die weißen Chrysanthemen meines Brautstraußes waren im Nu gefroren", erinnert sich Anni Bayer. Hübsch sehen die beiden auf dem Hochzeitsfoto aus, die Braut im langen weißen Kleid mit meterlangem Schleier, der Bräutigam in Uniform. Es war eine karge Zeit, die Brautgarderobe inklusive Pelzmantel war von einer Kusine ausgeliehen, für das Hochzeitsmahl wurde lange gespart. Die Familie feierte zu Hause, eine Bekannte hatte für die Hochzeitsgesellschaft gekocht. Die Worte des Pfarrers sind ihnen noch genau im Gedächtnis: "Der Krieg ist noch nicht zu Ende, es herrscht Mangel überall, wie können da zwei junge Leute den Mut aufbringen, zu heiraten?" Viel Zeit für sich hatte das frisch vermählte Paar nicht. Schon Silvester musste der junge Ehemann wieder bei seiner Truppe sein. Über Duderstadt in den Schwarzwald an die Mosel Nach dem Krieg begann eine schwierige Zeit. Bis die beiden endlich nach Nachkriegswirren und der langen Odyssee der Familienzusammenführung eine Existenz aufbauen konnten, vergingen etliche Jahre. Bis zur Währungsreform 1948 haben sie in Duderstadt bei Göttingen in der Handschuhfertigung gearbeitet. Als dann im Betrieb nicht mehr genug Arbeit war, fasste Bayer als gelernter Handschuhmacher den Entschluss, sich selbstständig zu machen. Von 1951 bis 1984 lief der Betrieb. Zur Familie gehörten mittlerweile eine Tochter und zwei Söhne. Nach dem Verkauf der Firma zog das Ehepaar in den Südschwarzwald. Seit 1997 wohnen die beiden in Bernkastel-Kues in der Nähe eines Sohnes. Hier an der Mosel fühlen sie sich sehr wohl, auch wenn das Reisen zu den Lieblingsbeschäftigungen des vitalen Ehepaars zählt. Besuche bei den beiden anderen Kindern gehören ebenso dazu wie ihr mehrfacher jährlicher Aufenthalt im Süden Spaniens. "So lange es die Gesundheit erlaubt und wir uns rüstig fühlen, werden wir auch weiterhin viel unterwegs sein", sagen die Bayers.

Als sich Anni und Edgar Bayer (nicht nur) fürs Foto verliebt in die Augen schauen, spürt man sofort, was das Erfolgsrezept dieser langen Verbindung ist. Dabei war der Beginn ihrer Ehe alles andere als leicht. Es herrschte Krieg, und Edgar, der Soldat in Ostpreußen war, bekam Hochzeitsurlaub, um seine Verlobte Anni zu heiraten. Die beiden stammen aus dem kleinen Ort Baeringen im böhmischen Erzgebirge. Jung waren die beiden, der Bräutigam 22 Jahre, die Braut ein Jahr jünger. An ihren Hochzeitstag können sie sich noch gut erinnern. "Morgens waren wir auf dem Standesamt, am frühen Nachmittag gaben wir uns in der Kirche das Ja-Wort", erzählt Edgar Bayer. Es war ein sonniger Tag, aber es war auch bitterkalt. "Die weißen Chrysanthemen meines Brautstraußes waren im Nu gefroren", erinnert sich Anni Bayer. Hübsch sehen die beiden auf dem Hochzeitsfoto aus, die Braut im langen weißen Kleid mit meterlangem Schleier, der Bräutigam in Uniform. Es war eine karge Zeit, die Brautgarderobe inklusive Pelzmantel war von einer Kusine ausgeliehen, für das Hochzeitsmahl wurde lange gespart. Die Familie feierte zu Hause, eine Bekannte hatte für die Hochzeitsgesellschaft gekocht. Die Worte des Pfarrers sind ihnen noch genau im Gedächtnis: "Der Krieg ist noch nicht zu Ende, es herrscht Mangel überall, wie können da zwei junge Leute den Mut aufbringen, zu heiraten?" Viel Zeit für sich hatte das frisch vermählte Paar nicht. Schon Silvester musste der junge Ehemann wieder bei seiner Truppe sein.Über Duderstadt in den Schwarzwald an die Mosel

Nach dem Krieg begann eine schwierige Zeit. Bis die beiden endlich nach Nachkriegswirren und der langen Odyssee der Familienzusammenführung eine Existenz aufbauen konnten, vergingen etliche Jahre. Bis zur Währungsreform 1948 haben sie in Duderstadt bei Göttingen in der Handschuhfertigung gearbeitet. Als dann im Betrieb nicht mehr genug Arbeit war, fasste Bayer als gelernter Handschuhmacher den Entschluss, sich selbstständig zu machen. Von 1951 bis 1984 lief der Betrieb. Zur Familie gehörten mittlerweile eine Tochter und zwei Söhne. Nach dem Verkauf der Firma zog das Ehepaar in den Südschwarzwald. Seit 1997 wohnen die beiden in Bernkastel-Kues in der Nähe eines Sohnes. Hier an der Mosel fühlen sie sich sehr wohl, auch wenn das Reisen zu den Lieblingsbeschäftigungen des vitalen Ehepaars zählt. Besuche bei den beiden anderen Kindern gehören ebenso dazu wie ihr mehrfacher jährlicher Aufenthalt

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