Genießen "Unter den Brücken"

TRITTENHEIM. (urs) "Unter den Brücken" lässt sich an der Trittenheimer St. Laurentius-Weinkirmes der Wein selbst bei Regenwetter rundum genießen.

Wer sagt denn, dass eine Weinkirmes nur bei trockenem Wetter Spaß macht? Für die Trittenheimer sind Wetterkapriolen jedenfalls kein Problem mehr. Dank ihrer Brücke steht ihnen ein Freiluft-Veranstaltungsort zur Verfügung, von dem andere nur träumen können. Daher sind, trotz der ungeliebten Feuchtigkeit von oben, knapp 400 Weinliebhaber der Einladung zur Weinprobe "Unter den Brücken" gefolgt. In etwas kühlem, aber feuchtfröhlichem Umfeld, haben sie sich bei der vom Musikverein "Trithemius" organisierten St. Laurentius-Weinkirmes durch "Fünfzehn aus Vier" getestet. Was bedeutet, dass 15 verschiedene Weine aus vier Jahrgängen probiert wurden. Informationen zu den erlesenen Tropfen der Jahre 2001 bis 2004 erhielten die Gäste von Claus Piedmont. Der Leiter der Weinprüfstelle der rheinland-pfälzischen Landwirtschaftskammer Trier spannte den Bogen vom Qualitätswein Trittenheimer Apotheke bis zum Altärchen-Eiswein. Einer der heimischen Wein-Experten war Paul Grün, ein Trittenheimer "Hobby-Winzer", der als gebürtiger Eifelaner selbst Wein ausbaut und keltert. Seine Beurteilung der Proben: "Der Trittenheimer Wein schmeckt super." Jacques Urselmann aus dem niederländischen Venlo lockt jedoch nicht nur der Wein seit 24 Jahren immer wieder in die Moselgemeinde, sondern auch die Landschaft. Daher nahm er dieses Mal neben Ehefrau Liny auch Bruder Arnold und Schwägerin Annemarie mit. Landschaft, Wein und Tradition

"Die Landschaft ist ja wunderschön", lobte auch die Brandenburgerin Brigitte Dressler, die mit einer der größten Gruppen an der Weinprobe teilnahm. Der "Verein zur Förderung des historischen Weinbaus in Schlieben" war mit 34 Personen angereist. Laut Manfred Schmidt waren es Zisterzienser-Mönche, die in Schlieben den Weinbau begründeten, der um 1920 endgültig eingestellt worden ist. In Würdigung dieser Tradition habe der Verein gegen Mitte der 90er Jahre begonnen, "historisch belegte Flächen wieder aufzureben". Eine Besonderheit sei die Schliebener Kellerstraße mit 34 Weinkellern, die zu bestimmten Anlässen öffneten. So etwa zum "Moien"-Markt, an dem - wie Edith Geyer und Wilfried Koppatz erzählen - in alter Zeit Mägde (Moien) verkuppelt worden sein sollen.

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