Genug Belastungen

MÜLHEIM. Mit Empörung und Sorge reagieren die Bürger darauf, dass die "Mülheimer Variante" zur B 50 neu wieder ins Spiel gebracht wurde. Sie fühlen sich ohnehin schon über Gebühr durch den Schwerlastverkehr belastet.

 Eigentlich ist der Bergweg nur für Anlieger gedacht. Doch viele Autofahrer nutzen die Gemeindestraße, um dem Schwerlastverkehr zum Hunsrück den Weg abzuschneiden - sehr zum Ärger der Bürger und von Ortsbürgermeister Fritz Fehres. Er möchte die Straße zur Sackgasse umdeklarieren.Foto: Maria Adrian

Eigentlich ist der Bergweg nur für Anlieger gedacht. Doch viele Autofahrer nutzen die Gemeindestraße, um dem Schwerlastverkehr zum Hunsrück den Weg abzuschneiden - sehr zum Ärger der Bürger und von Ortsbürgermeister Fritz Fehres. Er möchte die Straße zur Sackgasse umdeklarieren.Foto: Maria Adrian

"Es stört uns, dass die Gegnerder B 50 neu wieder den Ausbau der L 158 als "Alternative" zur B50 neu vorbringen", sagt Ortsbürgermeister Fritz Fehres vollUnverständnis über dieses Ansinnen. Er weiß, dass die Bürger ängstlich und empört über diese Diskussionen sind. "Unsere Gemeinde ist schon genug belastet, bisher haben wir das hingenommen, es darf aber nicht mehr werden", betont Fehres. Nach seinen Beobachtungen hat der Schwerlastverkehr, der sich die Landesstraße 158 hin-auf kämpft, in den letzen Jahren um etwa 30 Prozent zugenommen. "Wenn die Lkw den Berg hochfahren, dann gibt es durch die Steigung einen erhöhten Abgasausstoß. Und von denen, die von oben kommen, stinken die Bremsen." Die Emissionen gingen alle ins Tal, sprich in den Ort, so Fehres. Die Bürger beschwerten sich, weil sich auch deren Gäste beschwerten. Und dann noch an einen dreispurigen Ausbau zu denken, ist für die Mülheimer abwegig.

Zweites Ärgernis ist die Abkürzung

"Die Fahrzeuglawine, die sich diese Höhe hinauf- und hinunter quälen müsste, würde zum Verkehrskollaps und zu zahlreichen Unfällen führen", sagt der erste Beigeordnete Mülheims, Dr. Dirk Richter. Er wirft den Befürwortern dieser Lösung vor, dass sie nie nach der Meinung der Mülheimer Bürger gefragt hätten.

Die Gemeinde hat sich zunächst an die Verbandsgemeinde gewandt und dann an den Landesbetrieb Straßen und Verkehr Trier gewandt. "Wir wollten endlich Klarheit haben", sagt Fehres. Die Amtsleiterin, Edeltraud Bayer, besucht daraufhin die Gemeinderatssitzung, um den Rat zu informieren. Zwei wesentliche Gründe legt Bayer im TV -Gespräch gegen diese Variante dar, die für sie eigentlich keine ist: "Das Steigungsverhältnis ist für eine Bundesfernstraße zu hoch und lässt sich auch baulich nicht drücken. Und: "Die Bürger von Lieser und Mülheim würden weit über ein vernünftiges Maß belastet", so Bayer weiter. Ihre Behörde habe diese Diskussion in einem sehr frühen Stadium in Abstimmung mit dem Verkehrsministerium beendet.

Demnach können die Mülheimer aufatmen, aber es gibt noch ein anderes Problem: Obwohl es die Umgehungsstraße gibt, nutzen viele Autofahrer den Bergweg als Abkürzung, um somit den Lkw den Weg abzuschneiden, damit sie nicht hinter den Brummis herfahren müssen. Wie Fehres weiß, würden zu 70 Prozent Ortsfremde diese Abkürzung benutzen. Die Gemeinde will den Bergweg zur Sackgasse machen. Denn: "Ich sehe nicht ein, dass wir die Gemeindestraße, die nur für Anlieger ist, für den öffentlichen Verkehr zur Verfügung stellen sollen", so Fehres.

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