Glanzlicht am Ende des Tunnels

Mit rund 600 000 Euro für den Straßenbau startet Brauneberg durch in die Endrunde der insgesamt achtjährigen Kanal- und Straßenbauarbeiten im Ort. Die jahrelangen hohen Investitionen haben aber nicht nur die Gemeinde belastet, sondern auch die Bürger.

Brauneberg. Immer noch sind in Brauneberg Bagger im Einsatz. Doch in diesem Jahr sollen die bereits 1999 begonnen Arbeiten endlich abgeschlossen werden. "Ich denke, dass wir bis zum Weinfest alles fertig haben", freut sich Ortsbürgermeister Klaus Denzer. Den Anfang der Kanal- und Straßenbauarbeiten hatte der Ausbau der durch den Ort führenden Bundesstraße gemacht. Danach waren die Seitenstraßen an der Reihe gewesen. In diesem Jahr schlagen nun noch die Bohrgasse und der Filzener Weg zu Buche, deren Ausbau mit rund 540 000 Euro veranschlagt ist. Außerdem wird für weitere 54 000 Euro die Nussbaumallee noch etwas aufpoliert. "Das ist ja so ein bisschen unsere Fifth Avenue", begründet Denzer, weshalb größere Teile der seit Jahren nur mit einer Grobschicht versehenen Fahrbahn nun neu überzogen werden. Außerdem sind für den Grundstückskauf im Bereich der Bundesstraßen-Gehwege 63 000 Euro einkalkuliert.Abgesehen vom Mammut-Projekt-Straßenbau ist laut Denzer in Brauneberg aber Sparen angesagt. Vor allem mit Blick auf die Bürger, die in den vergangenen Jahren sehr viel hätten zahlen müssen: "Damit die wieder Licht am Ende des Tunnels sehen." Neben 10 000 Euro für das Anlegen eines Wohnmobilstellplatzes sind für Sanierung und Anstrich des Filzener Bürgerhauses 8000 Euro vorgesehen. Im Ortsteil Hirzlei steht zudem die Sanierung der Bürgerhaustoiletten an, was die Gemeinde voraussichtlich rund 20 000 Euro kosten wird. Außerdem sind 5000 Euro für die Vermessung der dortigen Straßen eingestellt. Einschließlich der Tilgungsbelastungen von 383 000 Euro summiert sich der Vermögenshaushalt auf 1,08 Millionen Euro. Was angesichts der im Vorjahr noch 1,6 Millionen das nahe Ende der Straßenbauarbeiten erkennen lässt.Eine deutlich sinkende Tendenz weist auch das Defizit der Gemeinde aus. 2006 waren es noch 307 000 Euro, die im Verwaltungshaushalt unterm Strich gefehlt hatten. Dank einem Gewerbesteuer-Plus von 44 000 Euro sowie zusätzlichen 12 000 Euro an Einkommensteuer dürfte sich das Minus aber auf 270 000 Euro reduzieren.758 Euro Schulden pro Einwohner

Für das laufende Jahr wird mit einem noch geringeren Defizit gerechnet. Bei Einnahmen von 928 000 Euro und Ausgaben von 1 096 000 werden nach heutigem Stand 168 000 Euro fehlen, in denen zudem 110 000 Euro 2005er Altlasten stecken. Bei den Einnahmen macht sich die Erhöhung des Hebesatzes für den Fremdenverkehrsbeitrag positiv bemerkbar. Dank der Anhebung von 135 auf 170 Prozent klingeln insgesamt 3600 Euro mehr in der nun mit 18 700 Euro gefüllten Kasse. Außerdem bleiben der Gemeinde durch die Reduzierung der Verbandsgemeindeumlage um 3,9 Prozent 24 000 Euro mehr. Weniger erfreulich ist, dass infolge der hohen Investitionen der jüngsten Jahre die Schulden der Gemeinde wachsen. So wird in diesem Jahr die Neuaufnahme eines Kredites von 265 000 Euro erforderlich sein, von denen aber nur rund 70 000 Euro langfristiger Natur sind. Der Schuldenstand per Dezember 2006 - rund 895 000 Euro - verteilt sich auf die Brauneberger mit je 758 Euro, was deutlich über dem Landesschnitt von 369 Euro liegt.

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