"Goethe & Co." laden zu einer Zeitreise ein

TRABEN-TRARBACH. (red) "Spaß auf der Gass!": So lautet das Motto des siebten Trarbacher Altstadtfests am kommenden Wochenende.

Die Bürger und Gäste der Doppelstadt werden in diesem Jahr aber nicht nur in den Straßen und Gassen rund um den Alten Stadtturm auf ihre Kosten kommen, sondern auch im Innern des Mittelmosel-Museums ihren besonderen Spaß haben. Dort richtet der "Förderverein Mittelmosel-Museum" am Samstag, 11. Juni, aus Anlass des Jubiläumsjahrs "50 Jahre Mittelmosel-Museum in der Barockvilla Böcking" erstmals eine Museumsnacht der besonderen Art aus.Hauskonzert und Hochzeitsgesellschaft

Zwischen 19 und 23 Uhr werden "Goethe & Co." die historischen Räume des altehrwürdigen barocken Kaufmannshauses wie in alten Zeiten mit Leben erfüllen und die Museumsbesucher zu einer spektakulären, für die Doppelstadt bislang wohl einmaligen Zeitreise einladen. Neben dem Dichterfürsten, alias Klaus-Josef Holzschneider, der standesgemäß im Goethezimmer von seiner soeben überstandenen abenteuerlichen Sturmfahrt berichtet, wird Kantor Jürgen Rehberg - selbstredend im galanten Frack - ein romantisches Hauskonzert gestalten. Dafür stellt die heimische Biedermeiergruppe in ihren kostbaren Kostümen das adäquate Publikum. Im großen Speisesalon lässt sich die große Hochzeitsgesellschaft des "Vereins für Kultur- und Heimatpflege" samt Priester, Ausscheller und Drehorgelmann häuslich nieder: Die dort aufgetragenen Speisen werden von einigen Möhnen in der Küche und Gesindestube zubereitet. Die Musketiere der Stadtgarde, die in der Grevenburg-Abteilung im Dachgeschoss zu vergnüglichem "Würfelspiel auf der Trommel" einladen, sind darüber hinaus ebenso mit von der Partie wie auch die Zunft der Stadtschröter, die im Weinraum die Herstellung eines Holzweinfasses demonstriert. Weiterhin werden sich einige Mitglieder der Gruppe "Dance & more" in ihrer phantasievollen Barockkleidung zur Teestunde im Rokoko-Salon versammeln, während darüber hinaus "Schreiber" Uwe Zimmer im Kontor arbeitet und es sich Jürgen Hey in bester Wilhelm-Busch-Manier mit Nachthemd, Kerze und langer Tonpfeife im Ohrensessel im Schlafzimmer bequem macht. Hoch oben in der ländlichen Abteilung nimmt die langjährige Vorsitzende des Museumsvereins, Liselotte Castendyck, am Webstuhl Platz, unterstützt von Else Horch, die sich am Spinnrad in der Kunst des Flachsspinnens üben wird. Angesichts dieses besonderen Spektakels wird es sich auch Heimatbildner Dr. Spies - unnachahmlich verkörpert von Helmut Pönnighaus - nicht nehmen lassen, "persönlich" an der Museumsnacht teilzunehmen. Insgesamt werden - die Aufsichten des Helferteams vom Museumsverein nicht mitgerechnet - mehr als 50 Akteure von Vereinen, Gruppen und privat Mitwirkenden die Barockvilla Böcking mit Leben erfüllen. "Die spontane Begeisterung, mit der ausnahmslos alle, die ich angesprochen habe, ihre Teilnahme zugesagt haben, hat mich selbst überrascht", berichtet Christof Krieger, der schon im vergangenen Jahr die Idee zu diesem ungewöhnlichen Spektakel hatte. "Es geht an diesem Abend ja keineswegs darum, nach streng wissenschaftlichen Maßstäben die Lebenswelt vergangener Jahrhunderte zu rekonstruieren", sagt der Museumsleiter: "Die Besucher und die Akteure sollen durchaus ihren Spaß haben und die besondere Atmosphäre unseres Museums einmal auf völlig andere Art erleben. " Die Museumsnacht beginnt um 19 Uhr - sofern es die Witterung zulässt - mit dem offiziellen Einmarsch der Hochzeitsgesellschaft, wobei das Brautpaar standesgemäß in einem Oldtimer aus dem Jahr 1929 in der Casinostraße vorfährt. Der Eintritt zur Museumsnacht ist frei. Auch tagsüber wird anlässlich des Altstadtfestes am Samstag, 11. Juni, und am Sonntag, 12. Juni, zu den regulären Öffnungszeiten von 10 bis 17 Uhr, kein Eintrittsgeld erhoben. Am Sonntagvormittag ist um 11 Uhr eine kostenlose Sonderführung.

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