Goldene Zeiten für Vater und Sohn

MARING-NOVIAND. Das Weinanbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer wird Jahr für Jahr mit Auszeichnungen verwöhnt. Auch die streng ökologisch arbeitenden Winzer tragen mittlerweile zu diesem Erfolg bei.

 So sehen glückliche Winzer aus. Zwei Bio-Rieslinge von Hans (links) und Timo Dienhart erhielten in Nürnberg die Auszeichnung "Großes Gold". Foto: Ecovin

So sehen glückliche Winzer aus. Zwei Bio-Rieslinge von Hans (links) und Timo Dienhart erhielten in Nürnberg die Auszeichnung "Großes Gold". Foto: Ecovin

Bio-Produkte liegen im Trend. Genau 45 273 Fachbesucher - und damit 21 Prozent mehr als im Vorjahr - aus 116 Ländern dieser Erde kamen zur BioFach nach Nürnberg, um sich über den Weltmarkt für Bio-Produkte und Naturkosmetik zu informieren. Mit rund 300 Anbietern von Wein, Sekt und Champagner ist die Präsentation zugleich die größte Bio-Weinfachmesse der Welt. Zu den Ausstellern gehörten auch die Weingüter "Zur Römerkelter" aus Maring-Noviand und das "Kirchengut Wolf". Für Hans und Timo Dienhart vom Weingut "Zur Römerkelter" war es aber weit mehr als eine Messe. Sie gehörten zu den auserlesenen Betrieben, deren Weine mit der Auszeichnung "Großes Gold" bedacht wurden. Gleich zwei Weine erhalten die höchste Auszeichnung

Und damit nicht genug. Gleich zwei Rieslinge der Dienharts wurde mit diesem Prädikat (mindestens 95 von 100 möglichen Punkten) ausgezeichnet: der 2005er "Titan" trocken und der 2005er "S" trocken, den die Dienharts als "Großes Gewächs" bezeichnen. Daneben gab es unter anderem noch einmal Gold und drei Mal Silber. Die Auszeichnung "Großes Gold" ist deshalb etwas Besonderes, weil sie insgesamt nur zehn Mal verliehen wurde. Hans und Timo Dienhart waren also die herausragenden Winzer der BioFach. Bereits im Jahr 2006 hatten sich Vater und Sohn einmal "Großes Gold" gesichert. Insgesamt probierte das internationale und 43 Köpfe zählende Degustatoren-Team 1129 Weine von 294 Winzern aus 13 Ländern: sie viele wie bisher noch nie. Zehn Mal verliehen sie "Großes Gold", 66 Mal Gold und 151 Mal Silber. 263 Weine, darunter auch zwei von Markus Boor (Kirchenweingut Wolf) erhielten eine Empfehlung. Welchen Stellenwert die Messe und der Wein-Wettbewerb haben, zeigt die Tatsache, dass Gerd Müller, Staatssekretär im Ministerium für Verbraucherschutz und Landwirtschaft, die Auszeichnungen überreichte. Hans und Timo Dienhart bewirtschaften fünf Hektar Weinberge. Der Riesling ist mit 60 Prozent die wichtigste Rebsorte. Außerdem werden Rivaner, Spätburgunder und Regent angebaut. Etwa 50 Prozent der Weinberge befinden sich im Steilhang. Hans Dienhart übernahm den Betrieb 1975. 1977 ging er dazu über, seine Weinberge ohne Herbizide zu bearbeiten. Seit 1995 gehört der Betrieb dem Verband "Ecovin" an. Sohn Timo stieg 2004 mit in den Betrieb ein und ist für die Arbeit im Keller zuständig. "Bei den anderen Arbeiten ergänzen sich mein Vater und ich", erzählt er. Die Messe habe einen "unglaublichen Zulauf" gehabt, sagt der 25-Jährige. "Wir sind sehr glücklich über die Auszeichnungen", beschreibt er seinen Gemütszustand. Schließlich sei es nicht einfach, einen Betrieb, gerade was den Pflanzenschutz angeht, nach den ökologischen Ecovin-Vorgaben zu bewirtschaften. Und es habe auch Rückschläge gegeben. Deshalb sei eine solche Auszeichnung natürlich ein optimaler Gradmesser der Arbeit. Immerhin steht "Großes Gold" für "rare Spitzenqualität großer Jahrgänge". Timo Dienhart: "Und der 2006er wird auch wieder ein Spitzenjahrgang."

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