Grapefruit-Duft liegt in der Luft

BERNKASTEL-KUES. Der Kampf um zahlungskräftige Urlauber ist hart. Mit kreativer Werbung auf mehreren Feldern will das Mosel-Gäste-Zentrum in Bernkastel-Kues diesen Kampf siegreich gestalten.

 Sylvia Westermann präsentiert die neue Wand, die mit viel Kartenmaterial und sonstiger Lektüre bestückt ist. TV-Foto: Clemens Beckmann

Sylvia Westermann präsentiert die neue Wand, die mit viel Kartenmaterial und sonstiger Lektüre bestückt ist. TV-Foto: Clemens Beckmann

Wer demnächst das Mosel-Gäste-Zentrum (MGZ) in Bernkastel-Kues betritt und Grapefruit-Geruch wahrnimmt, kann daraus nicht folgern, dass irgendwer gerade eine Pampelmuse verspeist. Der Geruch kommt aus einem speziellen Duftspender. "Das ist ein positiver Geruch und damit ein schönes Willkommen für die Gäste", sagt MGZ-Leiterin Sylvia Westermann. Immerhin haben die Gäste, die den Geruch wahrnehmen, ja den Weg in die Stadt gefunden, sind also schon Urlauber oder zumindest Tagesgäste. Ansonsten muss natürlich auch in einer Touristen-Hochburg wie Bernkastel-Kues um möglichst zahlungskräftige Gäste gekämpft und geworben werden. Dafür soll in diesem Jahr speziell die Online- und Internet-Präsenz ausgeweitet werden. So gibt es unter anderem eine Kooperation mit einem großen Immobilienanbieter, der auch ein Ferienportal präsentiert. "Auf deren Seiten gibt es sechs Millionen Zugriffe pro Monat", sagt Westermann. Im Ferienportal taucht die Stadt in prominenter Gesellschaft (Sylt, Fehmarn, Oberbayern) auf. Ab April sollen, so Westermann, darüber Ferienwohnungen zu mieten sein. Diese Kooperation kostet 2500 Euro. "Kreative Werbung ist wichtig - eine kleine, aber feine Darstellung", sagt die Expertin. Eine weitere Kooperation geht das MGZ mit Bertelsmann "Der Club" ein. Dem aktuellen Katalog liegt der Prospekt "50 aktiv - Mitten im Leben" bei. Und darin werden auch Pauschalangebote aus Bernkastel-Kues präsentiert. Westermann: "Im größten Buchclub Deutschlands präsent zu sein, ist auch Imagewerbung."Verstärktes Interesse aus Luxemburg

Anhand der derzeitigen Internetzugriffe stellt Sylvia Westermann verstärktes Interesse aus dem Nachbarland Luxemburg fest. Auch dem soll Rechnung getragen werden: zum Beispiel mit einer Internetseite auf Letzebuergisch. Westermann schwebt auch eine "Bankentournee" durch Luxemburg vor: analog zu der derzeit laufenden Werbekampagne in großen Betriebskantinen - vornehmlich im Rhein-Main-Gebiet. Außerdem hat sie das luxemburgische Tourismusbüro angeschrieben, um über eine Kooperationvereinbarung zu verhandeln. Noch im April soll auch eine virtuelle Vinothek (plus Shop) eingerichtet werden. Bisher hat ein namhafter Winzer konkretes Interesse angemeldet und wird verschiedene Sommerweine anbieten. "Auch so etwas ist neu", baut Sylvia Westermann auch hier auf das Alleinstellungsmerkmal. Verändert hat sich auch das Aussehen des Mosel-Gäste-Zentrums. An einer großen Wand werden unter anderem allgemeines Kartenmaterial und Weinlektüre zum Kauf angeboten. "Das wird gut angenommen. Auch damit kann man Geld verdienen", sagt Sylvia Westermann.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort