Grevenburg "unter der Lupe"

TRABEN-TRARBACH. (GKB) Die Erhaltung und Restaurierung der Ruine Grevenburg hat sich die Ende 2003 gegründete "Gräfin Loretta Stiftung" unter Vorsitz von Professor Manfred Heuser zum Ziel gesetzt. In den nächsten Wochen soll die fotogrammetrische Vermessung der Burg vom Flieger aus erfolgen.

 Rettung für die Grevenburg: Die für die nächsten Wochen vorgesehene fotogrammetrische Vermessung der Anlage ist ein erster Schritt zur Erhaltung und Restaurierung der Burgruine. Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Rettung für die Grevenburg: Die für die nächsten Wochen vorgesehene fotogrammetrische Vermessung der Anlage ist ein erster Schritt zur Erhaltung und Restaurierung der Burgruine. Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Den Münchner Mediziner Manfred Heuser freut, dass "Druck" in die Sache gekommen ist. "Wenn erst mal alles grün ist, kann die Anlage der Grevenburg nicht mehr aus der Luft fotografiert werden", sagte er im Gespräch mit dem TV. Vor mehr als 650 Jahren wurde die Burg hoch über der Stadt erbaut; ihre Ruine ist ein markantes Wahrzeichen und beliebtes Ausflugsziel, doch es bröckelt an allen Ecken und Enden.Denkmalpflege: Zuschuss nur nach Vermessung

Die gemeinnützige "Gräfin Loretta Stiftung", die mit einem Kapital von 25 000 Euro ausgestattet ist, will die Ruine mit professionellem Einsatz erhalten. In der jüngsten Sitzung in Traben-Trarbach wurde beschlossen, Luftaufnahmen von der Ruine mit einer Spezialkamera zu machen. Der Auftrag wurde bereits erteilt, und in den nächsten Wochen wird die Anlage vom Flugzeug aus fotogrammetrisch vermessen. "Jetzt kriegt die Sache Schwung", sagt Professor Heuser. Die professionelle Vermessung sei die Grundlage dafür, dass das Landesamt für Denkmalpflege die Rettungsaktion bezuschusse. Ein Wiederaufbau der Burg sei nicht vorgesehen, aber die Sicherung der Ruinen. Selbst der auf dem Burgberg liegende Schutt habe einen "historischen Wert", erklärt der Vorsitzende der Stiftung. Es könnten sich noch Schätze darunter verbergen. Der fotogrammetrischen Vermessung der Anlage solle als zweiter Schritt ein "steingerechtes Aufmaß" folgen. Die sich anschließenden Freilegungen und Bohrungen behalte sich das Landesamt für Denkmalpflege vor. Etwa 150 Pläne von Zeichnungen der Grevenburg werden im Mittelmosel-Museum aufbewahrt. Sie waren einst vom Museumsgründer Ernst Willen Spies in französischen Museen abgezeichnet worden. "Wir wollen jetzt an die Originale", sagt Heuser. Er ist optimistisch, dass dank seiner guten Verbindungen nach Frankreich dem kaum etwas im Wege stehen dürfte.

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