Großer Herrgott und Geiersloch

Am Samstag wird sich erstmals in der Geschichte des Wintricher Wein- und Heimatfests ein Festumzug durch die Moselgemeinde schlängeln. Mit dabei sein werden rund 30 Fußgruppen und Festwagen — darunter auch etliche aus den Nachbargemeinden.

 Für Dachdecker-Laien leisten sie saubere Arbeit, die drei Wagenbauer, die beim Wintricher Wein- und Heimatfest-Umzug mit der Steillage „Großer Herrgott“ dabei sein werden. Im Bild (von links): Frank Linden, Sitzungspräsident der „Piffich Kerlcher“, Elferratsmitglied Klaus Staudt und Franz-Josef Marx, Vorsitzender des für das Fest verantwortlich zeichnenden Vereinsrings. TV-Foto: Ursula Schmieder

Für Dachdecker-Laien leisten sie saubere Arbeit, die drei Wagenbauer, die beim Wintricher Wein- und Heimatfest-Umzug mit der Steillage „Großer Herrgott“ dabei sein werden. Im Bild (von links): Frank Linden, Sitzungspräsident der „Piffich Kerlcher“, Elferratsmitglied Klaus Staudt und Franz-Josef Marx, Vorsitzender des für das Fest verantwortlich zeichnenden Vereinsrings. TV-Foto: Ursula Schmieder

Wintrich. (urs) Ein Dachdecker würde sich sicher die Haare raufen. Da macht sich das lustige Trio doch tatsächlich mit Fliesenkleber daran, die Schieferbruchstücke anzubringen. Doch das "Dach", das Vereinsring-Vorsitzender Franz-Josef Marx mit den "Piffich Kerlcher" Frank Linden und Klaus Staudt deckt, muss ja auch keinem Sturm standhalten. Schließlich wollen die Wagenbauer ja nur mit einem richtig schönen Hingucker glänzen beim Festumzug anlässlich des Win tricher Wein- und Heimatfestes.

Als Motiv haben sie sich für die "Wintricher Großer Herrgott - Steillage" entschieden. Daher braucht es vor allem sehr viel Schiefer, den sie per Bottich herbeigekarrt haben, und natürlich Reben. Die bereits montierten Rebstöcke wird allerdings nicht etwa Plastik-Grün schmücken, sondern echtes Weinlaub. Der Lieferant wird sich am Morgen des Umzugs (Samstag, 13. September, 16 Uhr) eigens dafür im Weinberg müde machen.

Das I-Tüpfelchen des Wagens wird das Wahrzeichen der Weinlage sein, das Großer-Hergott-Kreuz, das hoch oben über dem Weingut Geierslay steht. Dass die Wagenbauer auch an das "Geiersloch" gedacht haben, versteht sich daher von selbst. Seine Oma habe erzählt, dass die Leute sich in dieser Höhle immer untergestellt hätten, wenn das Wetter mal ungemütlich geworden sei, erzählt Linden. In Erinnerung daran werden beim Umzug zwei Männer die Stellung halten im Sperrholz-Geiersloch.

Alles in allem werden sich beim ersten Wintricher Weinfest-Umzug rund 30 Wagen und Fußgruppen auf den Weg machen. Darunter kommen etliche aus den Nachbargemeinden - aber auch viele aus der Weinbaugemeinde selbst. Neben der örtlichen Kulturgruppe werden auch die Wintricher Römer dabei sein, die "Vigilia Romana Vindriacum".

Für die Organisation des Festumzuges hat der Weinfest-Veranstalter, der Wintricher Vereinsring, in Ulrike Fahrenkrog und Heike Auler zwei engagierte Frauen gefunden, die das Ganze binnen kurzer Zeit auf die Beine gestellt haben.

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