Große Hilfsbereitschaft löst manches Problem

GORNHAUSEN. Ein kleines Dorf auf dem Hunsrück mit nur 250 Einwohnern - das ist Gornhausen. Wer durch die Dorfstraßen schlendert oder auf den umliegenden Wanderwegen die Natur genießt, erlebt hier oben erholsame Ruhe und Stille. Doch hinter den beschaulichen "Kulissen" tut sich viel in der Gemeinde.

Intakte Dorfgemeinschaft und reges Vereinsleben, das macht den Ort lebenswert für Jung und Alt, bestätigen die Familien Klas und Heckler. Die Eltern Jochen und Anneliese Klas sowie Jürgen und Ursula Heckler fühlen sich wohl in ihrem Heimatort. "Hier ist es schön", sagen auch die Kinder Julia (13 Jahre) und Marie-Lena (10) Klas sowie Anna (13) und Max (6) Heckler mit dem Brustton der Überzeugung. In den Dorfstraßen kann man noch so richtig spielen und herumtollen, "hier geht keiner verloren", sagt Mutter Klas lachend. Ohne Auto kommt fast niemand aus

Für den Gornhausener Nachwuchs gibt's einen Jugendraum, den sie vor Jahren selbst einrichteten und der jeden Tag geöffnet ist. Wer allerdings abends noch Freunde besuchen oder ins Kino will, hat zwar keinerlei Busverbindung, aber das Taxi "Mama" funktioniert recht gut, versichern Anneliese Klas und Ursula Heckler. Fakt ist jedoch: Hier oben kommt fast niemand ohne Auto aus, denn Arbeitsplätze sind im Ort sehr rar. Andererseits ist (fast) alles Lebensnotwendige im Dorf zu haben. Es gibt einen Lebensmittelladen mit Bäckerei und Metzgerei. Sparkasse und Post fehlen zwar, doch das ist kein Problem: "Unser Briefträger ist da sehr hilfsbereit, er kümmert sich bestens um alle notwendigen Erledigungen", bestätigt Klas. Auch ein Arzt besucht monatlich das Dorf. In der Wohnstube von Klasens Oma trifft man sich dann zur "Sprechstunde". Ansonsten besteht das Wirtschaftsleben in Gornhausen noch aus einer Schreinerei, einem Hufschmied und einem Vollerwerbslandwirt. Zum Kindergarten und zur Grundschule fahren die Kinder mit dem Bus nach Veldenz und zu den weiterführenden Schulen nach Bernkastel-Kues. Auf zwei gut ausgestatteten Spielplätzen haben die Jüngsten ausreichend Gelegenheit zum Toben. Den Wanderlustigen, Mountainbikern oder auch Urlaubern, die im Gästehaus und in Ferienwohnungen Unterkunft finden, steht der weite "Naturpark" rund ums Dorf ganzjährig offen. Die "Dorfschell" berichtet über alles Wissenswerte

Auch vereinsmäßig kann sich das Dorfleben sehen lassen. Ob im Sportverein beim Fußball, im gemischten Chor, in der Damengymnastikgruppe, bei der Freiwilligen Feuerwehr mit Jugendwehr, im Heimatverein, in der Landfrauen-Ortsgruppe oder der Kultur-Initiative Mittelmosel mit Sitz in Gornhausen - die Einwohner haben jede Menge Gelegenheit, sich in ihrer Freizeit sinnvoll zu betätigen. Alle zwei Jahre trifft sich in Gornhausen sogar die große weite Welt - wenn der Käfer-Club alle Käferfreunde von nah und fern zu seinem Treffen einlädt. Feste werden im Dorf gefeiert wie sie fallen, besonders erwähnenswert sind das alljährliche große Erntedankfest und der traditionelle Herbstritt. Ja, die Pferde, die spielen in Gornhausen eine große Rolle. Sie sind für die Kinder und Jugendlichen der absolute Renner. Bei Heike Stein lernen sie auf dem Reitplatz das Voltigieren und Reiten. Und noch einen "Renner" gibt es im Ort - die "Gorssa Dorfschell". In dieser Zeitung wird alles kundgetan rund ums Dorfgeschehen. Das Blatt wird von der Gemeinde finanziert, die Redaktion setzt sich aus einem Freiwilligen-Team zusammen. Und was gibt es sonst noch im Hunsrückort? Natürlich eine große Schlittenwiese, denn Schnee ist hier oben nicht so selten. Apropos Winter: Da hätten die Autofahrer aus dem Dorf dann doch noch einen besonderen Wunsch - nämlich, dass die Verbindungsstraßen an die Mosel und Richtung Morbach endlich in einen vernünftigen Zustand gebracht wird.

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