Große Politik und kleiner Alltag

OSANN-MONZEL. Osann – Helau!, Monzel – Helau!, Kesten – Helau!: Mit Seitenhieben auf die große Politik, Gags aus dem Alltag und jeder Menge spritziger Tanz- und Musikeinlagen feierten die Narren in Osann-Monzel Karneval.

"Narren es ist wunderbar, wir haben wieder ein Prinzenpaar!" Mit dieser frohen Botschaft eröffnete Präsident Hans-Rüdiger Berres die Sitzung der Oestelbachlerchen. Nach fünf führungslosen Jahren begrüßten Sophia I. und Henning I. - unterstützt von ihren Kollegen in Klein, Katja I. und Kai I., ihr etwa 250 Köpfe zählendes Volk. Doch die guten Nachrichten wurden sogleich abgelöst von bösen Hieben, die Fritz Marmann auf die großen und kleineren Politiker niederprasseln ließ. Ob Kanzlerin oder eigensinniger Ortsbürgermeister, ob Gesundheitspolitik oder Vogelgrippe - Marmann zog alles durch den Kakao. Nur der Mann bekam sein Fett weg, als der 14-jährige Lukas Schording als lispelnde und geifernde Alte ans Mikrofon trat. Mit Sprüchen wie "er kommt nicht heim, wenn er soll und kotzt auch noch die Wohnung voll" verzückte das große Nachwuchstalent das Publikum. Selbst als er sich als Mann enttarnte und zugab, alles erlogen zu haben, kam die Erklärung charmant rüber: Er habe bei den Frauen nur ein bisschen Süßholz raspeln wollen. Dass sich das männliche Geschlecht besonders gut als Läster-Zielscheibe eignet, zeigte auch Ursel Schenden als kittelbeschürzte Hausfrau. Da ihr Mann zumindest innere Werte haben soll, kam sie auf die originelle Idee, ihn wenden zu lassen. Originell ging es auch beim Märchen "Radkäppchen und der böse Golf" zu, das mit Wortakrobatik rund ums Automobil erheiterte. Das Ende der Geschichte: "Die beiden wurden ein Paar - wie Romeo und … Alfa". Für echten Augenschmaus sorgten gelungene Tanzeinlagen: Die Mitglieder der Funkengarde tanzten als Zombies über die Bühne, die Prinzengarde zeigte mit Sprüngen in den Spagat außerordentlich große Gelenkigkeit, und die Monzeler Fastnachtsfrauen gaben schwungvolle Cowboys ab. Weniger durch Anmut, dafür aber mit Akrobatik überzeugte das Männerballett "Musketiere" mit seinen Holzgewehren. Vielfältig war das sonstige Treiben auf der Bühne. Gefährlich ging es bei der Todesnummer zu, bei der eine Modelleisenbahn mit angeschweißter Gabel Angst verbreitete. Hinreißend expressiv entführten Signor Pavarotti und Signora Monzerella in die Welt der Oper. Live unterhielten "Die Prinzen", Bata Illic und "De Höhner", letzterer begleitet von anmutigen "dicken Mädchen". Mit seinem Kichern und hintersinnigen Versen zu bösen Buben, die mit dem Auto durch die Lande rasen, verbreitete das Rumpelstilzchen (Hans-Rüdiger Berres) gute Laune. Fotos, Infos und Termine zur Fastnacht auf

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort