Großfeuer verwüstet Fachwerkhaus in Kleinich

Kleinich · Ein Großfeuer hat am Mittwochnachmittag ein Geschäftshaus mit Anbau in Kleinich (Kreis Bernkastel-Wittlich) vernichtet. 117 Feuerwehrleute von zwölf Wehren aus mehreren umliegenden Verbandsgemeinden waren im Einsatz. Die Brandursache stand auch heute Morgen noch nicht fest. Menschen kamen nicht zu Schaden.

 Lichterloh in Flammen: das abgebrannte Fachwerkhaus in Kleinich. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Lichterloh in Flammen: das abgebrannte Fachwerkhaus in Kleinich. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Kleinich. Zuerst kam nur der Qualm zwischen den Dachziegeln hervor, doch dann schlugen die Flammen durch: Das Gebäude der Gaststätte Kessel in der Ortsmitte von Kleinich wurde gestern Nachmittag durch ein Feuer vernichtet. Menschen kamen bei dem Großbrand nicht zu Schaden.

Im Gebäude befindet sich neben der Gaststätte ein Friseursalon. Im ersten Stock des Gebäudes wohnen die Inhaber der Gaststätte. Sie befanden sich nach Angaben der Polizei beim Ausbruch des Brandes im Gebäude, konnten dieses aber rechtzeitig verlassen. Bei dem niedergebrannten Fachwerkhaus aus dem Jahr 1888 handelt es sich um eines der ältesten Gebäude im Ort. In einem Anbau am hinteren Teil des Gebäudes lebt der Sohn der Inhaber der Gaststätte. Auch dieses Gebäude wurde stark beschädigt. Eine anliegende Scheune wurde ebenfalls ein Raub der Flammen, eine weitere konnte die Feuerwehr erhalten. Ein Übergreifen des Feuers auf weitere Gebäude konnten die Wehrleute verhindern.

Während der Löscharbeiten wurden zwei Aktive der Wehr in dem brennenden Gebäude vermisst, konnten das brennende Haus aber ohne Schaden wieder verlassen. Das Technische Hilfswerk stütze nach den Löscharbeiten die mit Löschwasser voll gesogenen Decken ab, um ein Einstürzen des Gebäudes zu verhindern.

Patrick Schmitz, dessen Frau Yvonne den Friseursalon betreibt, wurde von dieser angerufen: "Hier knallt es." Offenbar waren einige der Gasflaschen, die der Inhaber der Gaststätte nach Aussagen von Anwohnern hinter dem Haus lagert, explodiert. Gemeinsam gelang es beiden, einige der Einrichtungsgegenstände aus dem Friseursalon zu retten, bevor die Flammen zu stark wurden. Larissa Dahl hielt sich im Nachbargebäude auf: "Ich habe Rauch gerochen und aus dem Fenster geschaut, da kam auch schon der Qualm aus allen Ritzen." Andere Anwohner hatten zu diesem Zeitpunkt schon die Feuerwehr informiert.

Die Feuerwehren waren mit drei Drehleitern vor Ort. Trotzdem dauerte es lange, bis sie die Flammen unter Kontrolle hatten. Das Dach musste zur Brandbekämpfung durch die Wehrleute geöffnet werden. Das Löschwasser wurde während der Löscharbeiten knapp. Einer der Feuerwehrleute, die unter der enormen Hitze litten, stöhnte nach einer Stunde Löscharbeiten schweißüberströmt: "Wir haben kein Wasser mehr zum Löschen und keins mehr zum Trinken." Zu diesem Zeitpunkt brannte das Gebäude immer noch lichterloh. Mehrere Tanklöschfahrzeuge begaben sich ins benachbarte Götzeroth, um ihre Tanks wieder aufzufüllen, Landwirte zogen mit ihren Treckern Wassertanks von den Viehweiden zur Brandstelle, um die Feuerwehrleute zu unterstützen.

Erst nach und nach bekamen die Feuerwehren die Flammen unter Kontrolle. Während der Löscharbeiten war die Kleinicher Ortsdurchfahrt gesperrt. Die Brandursache stand nach Angaben der Polizei auch am Donnerstagmorgen noch nicht fest. Auch die Schadenshöhe konnte noch nicht beziffert werden. Heute werden Experten der Kriminalpolizei mit der Ermittlung der Brandursache beginnen.

Vor Ort waren 117 Feuerwehrleute mit insgesamt 27 Fahrzeugen aus Kleinich, Hochscheid, Kommen, Longkamp, Morbach, Kues, Zeltingen-Rachtig, Irmenach-Beuren und Sohren-Büchenbeuren, Bernkastel, Noviand und Hahn.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort