Grüne fordern: Jugendpfleger soll ins Kulturzentrum ziehen

Wo soll der Jugendpfleger der Verbandsgemeinde (VG) Bernkastel-Kues sein Büro haben? Im Verwaltungsgebäude oder im neuen Jugendkulturzentrum? Die Meinungen darüber und über seine Aufgaben gehen auseinander.

Bernkastel-Kues. (cb) Zu den her ausragenden Ereignissen des Jahres 2010 in der Stadt und der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues gehörte die Eröffnung des Jugendkulturzentrums. Noch erstaunlicher als dieser Fakt war, dass dieses Projekt innerhalb eines Jahres umgesetzt wurde. In den Jahrzehnten zuvor gab es auf diesem Gebiet nur Pleiten, Pech und Pannen.

In den Haushaltssitzungen von Stadt und Verbandsgemeinde lobten alle Fraktionen einmütig den Erfolg. Einzig die Grünen schütteten etwas bittere Medizin ins Glas. Das Jugendkulturzentrum werde bei den derzeitigen Öffnungszeiten von nur drei Tagen, jeweils von 14 bis 20 Uhr, "nicht lange überleben", sagte Gertrud Weydert in der Sitzung des Stadtrates. Genau wie VG-Ratskollege Johannes Politz fordert sie, dass Guido Moll, seit Oktober 2001 Jugendpfleger der VG Bernkastel-Kues, sein Büro vom Verwaltungsgebäude in Bernkastel ins Jugendkulturzentrum im Postgebäude in Kues verlegt. Dadurch könnten die Öffnungszeiten ausgedehnt werden. Das führe auch dazu, dass manche Jugendliche den Weg zu Moll leichter finden, glauben sie. Wie berichtet, ist das im Dezember 2010 eröffnete Jugendhaus erst einmal drei Tage in der Woche geöffnet. Geleitet wird es von Thomas Kiesch. "Der Umzug ist eine Option. Wir werden darüber nachdenken", sagt Ulf Hangert, Bürgermeister der VG Bernkastel-Kues. Moll habe aber vielfältige Aufgaben. Er werde nicht die Weisung bekommen, durch seine Anwesenheit zusätzliche Öffnungszeiten zu garantieren, versichert der Bürgermeister.

Ähnlich sehen es Karin Fass, Vorsitzende des Fördervereins, und ihre Stellvertreterin Brigitte Walser-Lieser. Beide gehören auch dem Stadtrat an. Guido Moll sei ausgelastet, sagen sie. Gleichwohl werde er Thomas Kiesch zur Seite stehen und ihn einarbeiten. "Ich werde so oft wie möglich im Jugendkulturzentrum sein und dort auch Projekte organisieren. Ich werde aber keine Fachkraft ersetzen", sagte Guido Moll

Karin Fass hat Angst, dass das Projekt durch die Aussagen der Grünen "totgeredet" wird. Das Jugendkulturzentrum stehe erst am Anfang. Thomas Kiesch werde sofort auf Wünsche der Jugendlichen reagieren. Sein Zeitbudget habe noch einigen Spielraum für zusätzliche Öffnungszeiten.

Der Betrieb, so Fass, sei sehr gut angelaufen. "Bisher wurden durchschnittlich 23 Besucher pro Tag gezählt", berichtet sie.

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