"Gruftis" fühlen sich wohl

Acht Kneipen, acht Live-Bands — das Musikfestival "Bitburger unplugged" bot am Freitag in Bernkastel-Kues urige Kneipen-Atmosphäre mit Musik aus verschiedensten Genres.

 Urige Kneipen-Atmosphäre beim Musikfestival, wie hier mit Solo-Musiker Joe Casel im „Kelterhaus“ in der Römerstraße in Bernkastel-Kues. TV-Foto: Sven Eisenkrämer

Urige Kneipen-Atmosphäre beim Musikfestival, wie hier mit Solo-Musiker Joe Casel im „Kelterhaus“ in der Römerstraße in Bernkastel-Kues. TV-Foto: Sven Eisenkrämer

Bernkastel-Kues. Die Besucher fanden es toll und kamen auf ihre Kosten, der eine oder andere Musiker und Kneipier war eher enttäuscht - so kann man letztendlich das Fazit zur Kneipennacht am vergangenen Freitag in der Bernkasteler Altstadt ziehen.Acht Lokale machten bei der Neuauflage des Musikfestivals im Moselstädtchen mit. Während Solo-Künstler Joe Casel im "Kelterhaus" in der Römerstraße am oberen Ende der "Partymeile" für eben genau die urige Kneipen-Atmosphäre sorgte, für die die Bierbrauer aus der Eifel bei ihrem Festival so werben, und während das "Palmera" im Kern der Altstadt mit den drei jungen Musikern von "Wintage" wegen Überfüllung zeitweise keinen der durstigen Besucher aus der winterlichen Kälte ins Warme aufnehmen konnte, sah es im "Alten Moselbahnhof" ("Wetcat") oder im "Doctor-Keller" ("The Voices") noch recht beschaulich aus. "Ich habe einfach die Werbung vermisst", spricht Hellmuth "Boomer" Welker, Gitarrist des blues-lastigen Hunsrück-Trios "Wetcat" den Vertreter der Brauerei, Peter Weiß, direkt an. "Da muss künftig einfach was passieren", sagt Welker und überzeugt Weiß ohne Schwierigkeiten. Zwar konnten weder Bitburger noch die Gastronomen eine annähernd genaue Besucherzahl für den Freitag nennen, aber Ursachenforschung wurde dennoch betrieben: Soll es das Datum sein? Die einen wären mit einem Termin 14 Tage früher besser bedient gewesen, andere Gastwirte sind froh über diesen Freitag, denn "sonst wäre an diesem Wochenende hier gar nichts los".Aber längst nicht alle hatten Grund zum Meckern oder Seufzen: Die "Galerie 11" am Marktplatz war mit "Take Two" genauso proppevoll wie später die "Bastei" ("Framic"). Im Café "Michel" zog das Brüder-Duo "Tunessy" die Zuhörer in seinen Bann, und im "Bitchen" hieß es "Gulli plays acoustic"."Überall ist unterschiedliche Stimmung, und mit den richtigen Leuten ist das alles schon ganz gut", sagt die 22-jährige Christiane Trapp aus Birkenfeld. Während Sonja Klein, Brigitte Fackler und Tanja Jakobs zum nächsten Lokal ziehen, weil es "überall echt tolle Musik" gibt, bringt Günter Wagner aus Monzelfeld das auf den Punkt, was man in jeder Kneipe zu sehen bekommt, die breite Alterspalette der Besucher: "Wir Gruftis fühlen uns unter dem jungen Volk wohl", lacht er, "Es war ein ganz toller Abend."

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