Güter, Fische, Schiffsunfälle: Alles rund um die Mosel

Bernkastel-Kues/Traben-Trarbach · Sie versorgt Haushalte mit Strom, hilft beim Transport - und wird manchen zum Verhängnis: Die Mosel in Zahlen.

 Hätten Sie gewusst, wie viele Touristen im Jahr über die Mosel fahren? TV-Foto: Klaus Kimmling

Hätten Sie gewusst, wie viele Touristen im Jahr über die Mosel fahren? TV-Foto: Klaus Kimmling

Foto: klaus kimmling (m_wil )

9,9 Millionen Tonnen: Das würde eine Waage anzeigen, würde man sie mit allen Gütern bepacken, die vergangenes Jahr auf der Mosel transportiert wurden. Auf den Frachtschiffen lagen vor allem Kohle, landwirtschaftliche Erzeugnisse und Metalle. Das klingt nach viel? Eigentlich werden immer weniger Güter auf der Mosel transportiert - seit 1988 waren es laut Zahlen der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) immer deutlich mehr. Der geringe Güterverkehr im vergangenen Jahr liegt laut WSV unter anderem am niedrigen Pegel des Rheins, der sich auf die Mosel auswirkt. Bei niedrigem Wasserpegel können schwer beladene Schiffe nicht mehr fahren. Am meisten wurde 1989 auf der Mosel transportiert: 16,4 Millionen Tonnen.

40 Meter: So breit ist der Bereich mindestens, in dem Schiffe auf der Mosel fahren dürfen. Die Fahrrinne ist mindestens drei Meter tief.

450 000 Menschen: Die beiden im Kreis tätigen Unternehmen, die Menschen auf der Mosel transportieren, befördern nach eigenen Angaben ungefähr so viele Fahrgäste im Jahr. Wer mehrmals fährt, wird in dieser Statistik auch mehrmals gezählt. Für die Unternehmen sind zwölf Personenschiffe im Kreis unterwegs.

3: So viele Sportbootshäfen gibt es im Kreis an der Mosel. Für die Berufsschifffahrt gibt es einen Hafen: den in Bernkastel-Kues.

26 000 Haushalte: Die kann das größte der drei Wasserkraftwerke an der Mosel im Kreis mit Strom versorgen. Laut Betreiber Innogy produziert das Werk bei Wintrich 90 Gigawattstunden Strom pro Jahr.

87 500 Badewannen: Die könnte man mit dem Wasser füllen, das in die große Kammer der Schleuse Zeltingen passt. 17,5 Millionen Liter sind das laut Betreiber. Die Schleuse Wintrich ist die einzige im Kreis, die zwei Kammern hat. Um ein Schiff nach oben oder unten zu transportieren, brauchen die Mitarbeiter ungefähr zehn Minuten. Zehn weitere vergehen beim Ein- und Ausfahren der Schiffe.

10: So viele Schiffsunfälle gab es vergangenes Jahr rund um Bernkastel-Kues. Bei den Sportbooten hat es laut Wasserschutzpolizei nur sieben Mal gekracht. Im Jahr zuvor war mehr los: 19 Mal kam es insgesamt zu einem Unfall. Während die Sportboote bei den Unfällen meistens Schleusen oder innerhalb der Schleuse andere Boote rammen, kracht es bei den Schiffen oft unterm Wasser. Sie rammen den Grund oder bleiben stecken.

160 Meter: So hoch ist die Hochmoselbrücke bei Zeltingen, wenn sie einmal fertiggestellt ist. Damit ist sie, wenn sie kommendes Jahr befahrbar wird, die größte Moselbrücke im Kreis. Die Fahrbahn der B 50 neu, die über die Brücke führt, wird laut Landesbetrieb Mobilität (LBM) Trier 1,7 Kilometer lang sein. Derzeit ist die Moselbrücke Mülheim mit der Fahrbahn 17 Meter über dem Wasser die höchste.

Zu viele: Kläranlagen entlang der Mosel und ihrer Zuflüsse reinigen ihr Abwasser laut Umweltministerium nur teilweise - und leiten es mitsamt den Keimen in den Fluss. Deshalb ist die Mosel offiziell kein Badegewässer - die Anzahl der Keime ist zu hoch. Wegen der Infektionsgefahr rät das Land vom Baden ab, verbietet es aber an den meisten Stellen nicht. Verboten ist das Baden 30 Meter vor und hinter Staustufen und in der Nähe von Hafeneinfahrten.

32: So viele Fischarten leben ungefähr in der Mosel. Besonders häufig sind Aal, Rotauge, Döbel und Barsch. Laut Landesumweltministerium kriechen und schwimmen rund hundert Kleintierarten im Fluss - die meisten von ihnen sind Muscheln und kleine Krebse. Im Vergleich zu ähnlichen Flüssen wie der Saar oder der Lahn gibt es aber weniger Tierarten in der Mosel. Schuld sind die Staustufen und die Wasserkraftwerke. Die Staustufen verwandeln den Fluss in eine Art See und die Turbinen der Kraftwerke sorgen dafür, dass es etwa weniger Fische gibt. Laut Stephan Wagner von der Fischereibehörde sterben 20 bis 30 Prozent der Aale, die in eine Turbine schwimmen.

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