Gut gemacht

WITTLICH. Im Haus des Handwerks übergab nach 33 Jahren Handwerkskammer-Kreisgeschäftsführer Franz-Ludwig Kappes sein Amt an den Juristen Peter Karst.

 Die Haut eines Elefanten, den Spürsinn eines Wolfes, die Geduld eines Engels: Wünsche des scheidenden Geschäftsführers Franz-Ludwig Kappes an seinen Nachfolger Peter Karst.Foto: Petra Geisbüsch

Die Haut eines Elefanten, den Spürsinn eines Wolfes, die Geduld eines Engels: Wünsche des scheidenden Geschäftsführers Franz-Ludwig Kappes an seinen Nachfolger Peter Karst.Foto: Petra Geisbüsch

In seinem langen Berufsleben habe er wahrhaftig Reden genug gehalten, die ihm mal mehr, mal weniger Bauchweh verursacht hätten, sagte der M ann zum Abschied. Doch: "Diese heutige Ansprache ist mit erheblichem Bauchweh verbunden", so Franz-Ludwig Kappes. Seit dem 1. September 1970 hat er die Geschicke der Kreishandwerkerschaft Bernkastel-Wittlich geleitet. Ab heute ist sein junger Nachfolger im Amt: Der 32-jährige Jurist Peter Karst. Kappes wünschte ihm "das Glück des Tüchtigen, die dicke Haut eines Elefanten, den Spürsinn eines Wolfes und die Geduld eines Engels". Sieben Monate lang haben der alte und der neue Geschäftsführer Seite an Seite gearbeitet. "Die Einarbeitungsleistung, die Sie an mir vollbracht haben, war fantastisch und wohl dosiert", bescheinigte Karst dem Vorgänger in seiner Antrittsrede. Kappes übergebe eine vorbildliche "Super-Geschäftsstelle" mit einem Netz an hochmodernen und effektiven Dienstleistungen, die stets das Wohl der Handwerker im Sinne habe. Als Beispiele für seine herausragende Arbeit nannte er die von Kappes aufgebaute Tochtergesellschaft, den Arbeitsmedizinischen Dienst in Trier, der längst auch von anderen Institutionen gerne genutzt wird, sowie seine Tätigkeit im Regionalbeirat der AOK. In diesen beiden Bereichen sowie bei der Fortbildung wird Kappes auch weiterhin zur Verfügung stehen. Mit Hochdruck möchte auch Karst an hilfreichen Konzepten für die Zukunft arbeiten, wie zum Beispiel an möglichen Kooperationen über die Gewerke und Dienstleister der Region hinweg. Der stellvertretende Kreishandwerksmeister Walter Lorenz bescheinigte Kappes: "Du hast einen guten Job gemacht!" Er überreichte die Goldene Ehrennadel der Bundesvereinigung der Kreishandwerkerschaften. Hans-Hermann Kocks, Hauptgeschäftsführer der Hwk Trier, lobte neben seinen zahllosen Qualifikationen unternehmerisches Denken, Kollegialität, die Fähigkeit auf ständig wechselnde Bedingungen kreativ einzugehen auch die Tätigkeit als "Beichtvater" für hilfesuchende Unternehmer. Kappes habe es nie versäumt, den Kontakt zu den Menschen zu halten.Dicker Blumenstrauß für seine Bärbel

Kappes selbst holte in seiner hochemotionalen Rede zunächst zu einem Rundumschlag in Sachen Dankesworte aus: Er dankte seinem Herrgott für die robuste Gesundheit und das dicke Fell, mit dem er ihn ausgestattet habe. Auch mit praktischer Intelligenz und hilfreicher Menschenkenntnis habe er ihn versehen, und derzeit sei er dabei, ihm "Ruhe und Weisheit des Alters zu verpassen". Dank galt auch seiner Frau Bärbel, der er einen prächtigen Blumenstrauß überreichte beide hatten Tränen in den Augen. Auch die drei hochmotivierten Damen aus der Geschäftsstelle wurden zum Abschied kräftig in den Arm genommen, und wieder wurden die Augen feucht. Dank für 33 Jahre professionelle und konstruktive Zusammenarbeit ging auch an die Obermeister und Vorstände der Kreishandwerkerschaft und an Walter Lorenz. Abschließend wurde Kappes dann noch einmal so richtig geschäftlich. Er kritisierte die aktuellen gesetzlichen Bestimmungen, die neue Einstellungen aktiv verhinderten. "Ungebremst von Sachverstand, Erfahrung und Logik werden haarsträubende Vorschriften und Gesetze wie im Fließbandverfahren produziert." Er zitierte einen gestandenen Handwerksmeister: "Man muss doch bescheuert sein, heute noch jemanden einzustellen, wenn man nicht unbedingt gezwungen ist."

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