Gute Mienen zu bösen Vorwürfen

Axel Masseling wirft der Gemeinde Minheim vor, Teile der von ihm erstellten Ortschronik verwendet zu haben. Die Gemeinde und die Dorfchronistin weisen dies mit Entschiedenheit zurück.

Minheim. In Kürze soll die Chronik der Gemeinde Minheim der Öffentlichkeit präsentiert werden. Doch im Vorfeld gibt es Ärger. Axel Masseling aus Düsseldorf, der 2004/2005 eine Dorfchronik erstellte, behauptet, dass zumindest Teile seines Werkes für die Chronik verwendet wurden. Masseling hatte private Verbindungen nach Minheim. "Da ich historisch interessiert bin, entschloss ich mich, eine Chronik zu schreiben", berichtet er. Seine Informationen habe er aus dem Fundus der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf entnommen. Sein Skript (circa 60 Seiten) stellte er der Gemeinde Minheim im Februar 2005 zur Verfügung.Die Gemeinde entschied jedoch, das Werk in eigener Regie zu erstellen. "Im Mai 2005 habe ich den Ortsbürgermeister telefonisch gebeten, mir das Skript zurückzusenden. Doch erst nach einer schriftlichen Abmahnung durch meine Anwaltskanzlei im September 2005 hat man dieser Bitte entsprochen", sagt Masseling. Für ihn bleiben Fragen. Man habe Monate Zeit gehabt, das Skript zu nutzen und Kopien zu erstellen. Seine Urheberrechte seien notariell bestätigt und rechtlich voll gültig. Die Gemeinde Minheim habe 2005 bei der Landesregierung öffentliche Mittel für die Erstellung der Chronik beantragt. Es stelle sich die Frage, mit Hilfe welcher Unterlagen dieser Antrag gestellt worden sei. Sie habe Masselings Skript nie in Händen gehabt, sagt die Minheimer Orts-Chronistin Klara Wanninger. Stattdessen habe Masseling von ihr Informationen bekommen. "Unsere Dorfchronik basiert auf Berichten und Unterlagen aus den vorhandenen Chroniken der Zivil- und Kirchengemeinde sowie aus Protokollen der Gemeinde Minheim", erläutert Ortsbürgermeister Werner Mertes. Außerdem seien Bürgerinnen und Bürger befragt worden. Mertes: "Wir haben eigenständig und ohne Einblick und Übernahme auch nur eines Textbausteines aus dem Skript von Herrn Masseling unsere Chronik mit 400 Seiten erstellt. Dies habe er dessen Anwältin im September 2005 per Einschreiben mitgeteilt. Masseling besitze auch keine Urheberrechte an den Bildern oder Texten der zum größten Teil handschriftlich verfassten Chroniken. Er habe größtenteils seine Infos aus diesen Unterlagen entnommen. Masseling bleibt hart: "Das ist nicht auf deren Mist gewachsen." Er geht davon aus, dass es zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kommen wird.

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