Gute Tage für die Aussteller

BERNKASTEL-KUES. Handwerker, Einzelhändler und Dienstleister sind zufrieden. Das Fazit nach drei Tagen: Die Nähe zum Kunden und der Service sind ihre Stärke.

 Der große Dachdecker führt dem Nachwuchs-Dachdecker und den interessierten Besuchern sein Handwerk vor.Foto: Klaus Kimmling

Der große Dachdecker führt dem Nachwuchs-Dachdecker und den interessierten Besuchern sein Handwerk vor.Foto: Klaus Kimmling

Die Sonne strahlt an diesem Sonntag. Doch tragen die 70 Aussteller bei der dreitägigen Gewerbeschau in Bernkastel-Kues und die circa 21 000 Besucher die Sonne auch im Herzen? Eine spannende Frage, auf die es zwar keine einheitlichen Antworten aber Fingerzeige gibt. "Die Stimmung ist sehr unterschiedlich", sagt Hermann Schultze (Maler Schultze) in seiner Eigenschaft als Kreishandwerksmeister. Das sei aber nicht von der Branche abhängig, sondern vom Engagement der Firmeninhaber. Bei den Ausstellern scheint dieses Engagement vorhanden. Thomas Edringer (Elektro Edringer) spricht von einem "sehr guten Jahr 2003". Das habe dazu geführt, dass er einen Gesellen und einen Auszubildenden zusätzlich einstellen konnte. Er führt den Erfolg auf einen festen Kundenstamm, guten Kundendienst und innovative Angebote zurück. Am nächsten Stand zeigt Gerhard Freis, was eine Design- und Schreinerwerkstatt leisten kann. Seine Dienste sind sogar in Düsseldorf und Frankfurt gefragt. "Ich muss aber viel mehr arbeiten, um meinen Umsatz stabil zu halten", sagt er. In Deutschland stimmten die Rahmenbedingungen nicht. Freis: "Wenn ich mich noch einmal selbstständig machen würde, würde ich dies in Österreich tun. Dort stimmen die Bedingungen."Meisterring geht neue Wege

Neue Wege geht der "Meisterring Mittelmosel", dem sieben Betriebe (Bau, Fliesen, Schreinerei, Dachdecker und Zimmerer, Installation und Elektrogeräte, Sanitär und Heizung, Maler) angehören. Die Handwerksmeister wollen die Synergie-Effekte nutzen, die sich bei Hausbau und Sanierung ergeben. Alwin Poß, einer der Meister und Chef eines Bauunternehmens, hat seit Jahresbeginn schon mehr Nachfragen erhalten als im ganzen Jahr 2003. Voll ausgelastet ist Bau- und Möbelschreiner Frank Luxemburger, der sogar schon in Spanien gearbeitet hat. Etwas eint Schultze, Edringer, Freis, Poß und Luxemburger: Alle bilden Lehrlinge aus. Und das, so der Tenor, obwohl es immer schwerer sei, Auszubildende zu bekommen, die einen guten Bildungsstand haben. Hermann Becker, der einen Hausmeisterservice betreibt, hat immerhin schon vier Mitarbeiter eingestellt. Für die Modehäuser sind die Ausstellungstage auch Verkaufstage. Es sind gute Tage für Bert Astor (Modehaus Astor), Viktor Hees (Modehaus Hees) und Waltraud Griebler (Rosi Moden). "Wir haben sehr gut verkauft", erklären sie. Auch Wolfgang Pastor (Raumausstatter Pastor) freut sich über "einige sehr gute Kunden". Der Vorsitzende des Werbekreises schaut "sehr, sehr zufrieden" auf die drei Ausstellungstage. Eine Ursache: "Einige Betriebe, die zum ersten Mal mitgemacht haben, sind begeistert von der Resonanz." Und was ist mit den Kunden? Sitzt denen das Geld wieder lockerer? "Eigentlich nicht", sagt Josef Herzfeld, "aber nach Jahren des Sparens ist ein neues Auto, ein neuer Anstrich oder ein neuer Kühlschrank fällig." "So eine Ausstellung lockt", sagt Dieter Johann, der als Berufsschullehrer mit vielen Betrieben in Kontakt steht und sich besonders über das Engagement der Handwerker freut. (Weiterer Bericht auf Seite 11)

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