Gute Zeiten, weniger gute Zeiten

In diesem Jahr kann der Männergesangverein "Cäcilia" Burg auf eine 125-jährige Vereinsgeschichte zurückblicken. Der Geburtstag wurde mit einem Jubiläumskonzert im Sängerheim gefeiert.

Burg. Vorsitzender Hansi Bucher, der Sängerkreisvorsitzende Eugen Hayer und Ortsbürgermeister Reiner Bucher gingen in ihren Grußworten auch auf die Geschichte des Vereins ein. Vereinsgründungen sind oft Ausdruck des Zeitgeistes. So entstanden im 19. Jahrhundert vielerorts Männergesangvereine, die das mehrstimmige Chorlied pflegten und zu wichtigen Trägern des Volksliedes wurden. Die Urzelle des heutigen Männergesangvereins in Burg war ein damals bestehender Kirchenchor "Cäcilia" in der Pfarrei St. Briktius in Burg. Weltliches Liedgut war bei Kirchenchören nic ht üblich

Im Jahre l882 schlossen sich die meisten Mitglieder dieses Kirchenchores zum Männergesangverein "Cäcilia" zusammen, um weltliches Liedgut zu üben und zu pflegen, was in Kirchenchören zur damaligen Zeit nicht üblich war. Mit seinen 125 Jahren ist der MGV "Cäcilia" der älteste und traditionsreichste Verein in der Gemeinde. Als Initiator der Vereinsgründung wird der damals in Burg tätige Lehrer Heinrich Kretz genannt. Er leitete als Dirigent bis l895 den Chor, sein Nachfolger wurde bis 1911 Lehrer Ignaz Feiden aus Pünderich. Unter seiner Leitung erreichte der Verein ein beachtliches Niveau, wovon zahlreiche Wertungssingen, Diplome und Pokale Zeugnis ablegen. Es gab gute und weniger gute Zeiten, Höhen und Tiefen. So kam während der beiden Weltkriege das Vereinsleben ganz zum Erliegen, und viele Sänger kehrten nicht mehr in die Heimat zurück. Nach Kriegsende stellte sich jeweils die Frage, ob der Verein aufgelöst oder weiter bestehen sollte. Mit großer Mehrheit wurde dafür gestimmt. Seiner eigentlichen Aufgabe Gesang, Geselligkeit und mitbürgerliche Verbundenheit zu üben und zu pflegen, ist der Verein stets treu geblieben. Sowohl das kulturelle als auch das gesellige Leben der kleinen Moselgemeinde wurde in dieser langen Zeit maßgeblich mitgestaltet und geprägt.Zu den Höhepunkten der Vereinsgeschichte zählt zweifellos die Erbauung des vereinseigenen Sängerheimes. Mit dem Bau haben die Vereinsmitglieder in den Jahren l924/25 eine einmalige Leistung vollbracht, wenn man bedenkt, wie sehr damals alle Welt unter der wirtschaftlichen Notlage zu leiden hatte. Mit der Errichtung dieses Hauses wurde weiterhin ein wichtiges Kapitel für den Fortbestand und ein langes Vereinsleben geschaffen, und seit nunmehr 82 Jahren ist es der kulturelle und gesellige Mittelpunkt des Dorfes.Mit dem Begrüßungslied "Land der Mosel, Land der Reben" des MGV "Cäcilia" unter der Leitung von Matthias Ott und herzlichen Grußworten des Vorsitzenden Hansi Bucher wurde das festliche Jubiläumskonzert eröffnet. Nach weiteren Lieddarbietungen sang der Gesangverein St. Aldegund (Leitung Matthias Ott) zu Ehren des Geburtstagschores den "Cäciliengruß" sowie weitere Lieder. Der stimmgewaltige Männerchor aus Zell-Kaimt (Leitung Joachim Peifer) schloss sich mit dem Geburtstagsständchen "Wir gratulieren zum Ehrentag" und weiteren Darbietungen an. Der Gesangverein St. Aldegund eröffnete mit "Halleluja sing ein Lied" und einem Medley bekannter Volkslieder den zweiten Teil. Hansi Bucher glänzte nun mit der Melodie "Im Prater blühn wieder die Bäume". Der MGV "Lyra" schloss sich mit mehreren Liedern an.Vor dem großen Finale verlas Hiltrud Hayer im Namen ihres erkrankten Ehemannes Eugen Hayer, Vorsitzender des Sängerkreises Zell, seine Grußbotschaft an den Jubilar. Sie überreichte dem Vorsitzenden Hansi Bucher eine Urkunde des Sängerkreises Zell.Darüber hinaus wurden die Bemühungen für die Chorarbeit mit einer Liedspende bedacht. Im Namen der Ortsgemeinde Burg gratulierte Ortsbürgermeister Reiner Bucher dem Chor zum Vereinsjubiläum.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort