Gutschrift aufs Öko-Konto

DIEFENBACH. Wer in den vergangenen Jahren rund um Diefenbach spazieren ging, bekam vom Ort selbst nur wenig zu sehen. Nach und nach waren die freien Flächen so verbuscht, dass sie vom Waldrand aus den freien Blick auf die Häuser verwehrten. Das ist jetzt anders geworden.

Wir können uns nicht zuwachsen lassen", schildert DiefenbachsOrtsbürgermeister Manfred Condne die Motivation der einheimischenBevölkerung, die sich mit viel Zeit und auch finanziellem Einsatzfür die Wiederherstellung der freien Flächen eingesetzt haben. Mit Hilfe von Bildern zeigt Condne die Situation. Früher seien an den betroffenen Stellen landwirtschaftliche Flächen gewesen. Dies ist auf einem Bild aus den sechziger Jahren deutlich zu erkennen.

Büsche und Bäume verstellen die Aussicht

Ein weiteres Bild aus den neunziger Jahren zeigt eine wesentliche größere Waldfläche. Die Flächen seien an einen Bauern verpachtet gewesen mit dem Ziel, dass sie extensiv bewirtschaftet werden. Dies sei aber nicht geschehen, so dass vom Waldrand her sich Büsche und Bäume vermehren konnten und den Blick auf die Gemeinde verwehrten. Mittlerweile habe man einen Bauern aus Lutzerath gefunden, der es vorschriftsmäßig machen wolle, erzählt Ortsbürgermeister Condne. Er äußert sich besonderes lobend über diejenigen Ortsbewohner, die sich für das Projekt eingesetzt haben. Dieter Debald und Werner Denzer hätten ohne direkten eigenen Nutzen viel Geld für die notwendigen Maschinen und viel Arbeit investiert.

Auch wenn die Anstrengungen sich finanziell nicht rechnen, sondern für die beteiligten Personen eher ideellen Wert haben, wie Bürgermeister Condne betont, so können sie der Gemeinde Diefenbach doch Nutzen bringen.

Schöneres Landschaftsbild freut nicht nur Wanderer

Magret Högner vom Büro für Landschaftsarchitektur und Landschaftsökologie Högner & Scholtes ist Fachfrau für Ökokonten und bucht diese Maßnahme für Diefenbach in das Konto der Ortsgemeinde ein. Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass künftige Eingriffe in die Natur wie etwa durch neue Baugebiete durch dieses Ökokonto ausgeglichen werden können. Zurzeit stehe in Diefenbach aber nichts dergleichen an, versichert Condne. "Das geht mehrfach über den Bedarf hinaus", sagt der Ortsbürgermeister. Denkbar sei aber auch, den Nachbargemeinden einen Zugriff auf das Ökokonto zu gewähren. In der Zwischenzeit können sich die Diefenbacher an dem besseren Landschaftsbild erfreuen und Spaziergänger wieder einen Blick auf das kleine ruhige Dorf werfen.

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