Hammermäßig gut drauf

MEERFELD. Im Maardorf bewegt sich in diesem Sommer viel: SWR-Wettbewerb, Dorfladen, Feuerwehrgerätehaus, "Unser Dorf hat Zukunft". Auch die Altersstruktur stimmt.

 Hier hängt schon mal der Hammer, der eine Ehrensache ist: Für Meerfelder ist ihr Ort sowieso der schönste. Das wollen sie beweisen.TV-Foto: Bejo Schmitz

Hier hängt schon mal der Hammer, der eine Ehrensache ist: Für Meerfelder ist ihr Ort sowieso der schönste. Das wollen sie beweisen.TV-Foto: Bejo Schmitz

Am Ortseingang grüßt der Vorbote kommender Sommersensationen: ein Wagen mit einem überdimensionalen Hammer, der beherzt auf einen Vulkan einzuschlagen scheint. Nun will jedoch niemand in Meerfeld die vulkanische Erdgeschichte zunichte machen, sondern sie im Gegenteil für den wichtigsten Wirtschaftssektor nutzen: "Bei uns hat bei allen Maßnahmen die Natur Priorität, denn von 60 Arbeitsplätzen im Dorf sind die Hälfte in der Gastronomie", erläutert Bürgermeister Karl Weiler die Bedeutung des sanften Tourismus. Der Hammer erklärt sich durch einen Spiele-Wettbewerb des Senders SWR, der nach einer anspruchsvollen Bewerbungsphase zwölf Dörfer im Land auserkoren hat, sich im Fernsehen und Hörfunk als "Hammerdorf" zu präsentieren. Vor allem die Aufmerksamkeit in den Medien und der Werbefaktor für die Teilnehmer winken als Belohnung. Die Jury des SWR war kritisch: Mit einer ausführlichen Bewerbungsmappe musste sich jeder Ort vorstellen, dann folgte ein Besuch vor Ort, um die Stärken jedes potenziellen Teilnehmers unter die Lupe zu nehmen. Alle reden darüber und sind begeistert

Meerfeld überzeugte: Vom 13. bis zum 18. August wird es den krönenden Abschluss der Hammerdorf-Reihe stellen. "Es geht darum, sportliche und fröhliche Spiele auszutragen. Ganz wichtig, um sich dann wirklich Hammerdorf nennen zu dürfen, ist die so genannte 24-Stunden-Aufgabe, die wir erst am Tag zuvor erhalten", schildert Weiler das spannende Verfahren, das für die Meerfelder und ihre Gäste noch so manche Überraschung bereithalten wird. "Wir wissen noch nicht, was da auf uns zukommt. Aber wenn alle mitmachen, wird es schon klappen. Wir hoffen auch sehr auf die Nachbarschaftshilfe aus Bettenfeld und Deudesfeld", appelliert er an die Solidarität der umliegenden Dörfer. Auf jeden Fall sind die Bewohner längst bestens auf den Wettbewerb eingestimmt. Er war schon wichtigstes Thema zu Karneval. "Alle identifizieren sich damit, sie arbeiten mit, reden darüber und sind begeistert. Insofern haben wir ja schon gewonnen", freut sich der Bürgermeister über die gute Resonanz, die seine Idee, sich beim SWR zu bewerben, gefunden hat. Auf den gelebten Zusammenhalt "seiner" Bürger kann sich Weiler verlassen, nicht nur beim jetzigen Gemeindetag, an dem die Wälder und Wege als Dreck-weg-Tag von den Kindern gereinigt, das Bürgerhaus von den Frauen geschrubbt und der Kindergartenspielplatz von den Männern in Stand gesetzt werden. Da es in Meerfeld noch viele Kinder und junge Paare gibt, ist das Dorfleben besonders zukunftsorientiert. Derzeit wird im Gemeinderat entschieden, wie das Projekt der Wiederbelebung eines Dorfladens umgesetzt werden kann. "Wir schauen uns funktionierende Läden an, egal ob privat oder genossenschaftlich geführt. Dann gibt es eine Befragung, wer den Laden führen will." Das in frage kommende Gebäude ist ganz in der Nähe des neuen Feuerwehrgerätehauses, das ab Juni erbaut wird. Beschlossen ist auch, den Kindergarten in eine Kita mit Ganztagsbetrieb auszubauen. "Es liegt uns viel daran, junge Menschen hier zu halten", erklärt Weiler. Im Sommer kommt zudem die Landeskommission des Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft", um Meerfelds Lebensqualität zu prüfen. "Das ist mir eine Herzenssache", betont der Bürgermeister. Er hofft auf gute Chancen im Bundeswettbewerb.

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