Hans-Peter Stang hatte schon länger im Sinn, ein Buch zu schreiben. "Doch das normale Druckverfahren ist wahnsinnig teuer", erläutert der Unternehmer. Dazu muss man wissen, dass Stang kein Buch schreiben wollte, das zum Publikumsrenner taugt, sondern ein Fachbuch zum Thema "Bandweberei". Stang ist Inhaber der Firma Mageba, die Maschinen für die Bandindustrie, eine spezielle Branche der Textilindustrie, fertigt. Die in Bernkastel-Kues gefertigten Anlagen und Aggregate sind in der ganzen Welt begehrt. Der Exportanteil liegt bei stolzen 90 Prozent. Stangs Anliegen: eine ausführliche Dokumentation für die Produktion von Standardartikeln aber auch von Spezialbändern, die den modernen Technologien Rechnung trägt. Mit den Maschinen werden beispielsweise die elastischen Bänder von Büstenhaltern, Unterhosen und Strümpfen sowie Etiketten, die sich in Kleidungsstücken (Hemden, Hosen, Pullovern, Krawatten) befinden, hergestellt.Buch bringt Informationen auf den neuesten Stand

"Die derzeit auf dem Markt befindlichen Informationen sind teilweise veraltet und entsprechen nicht mehr dem neuesten Stand der Technik im Maschinenbau, wie er unter anderem von meiner Firma praktiziert wird", erläutert Stang. Für den Druck eines normalen Buchs hätte der Unternehmer einen kleinen fünfstelligen Euro-Betrag hinblättern müssen. Als er seinem Unternehmerfreund Richard Johnen, Geschäftsführer der Firma "johnen-druck" in Bernkastel-Kues, davon erzählte, machte der ihn auf ein sehr modernes Druckverfahren aufmerksam: Das Buch wird als Ringbuch gestaltet. Somit können eigene Muster und Erkenntnisse laufend Eingang finden und Seiten leicht ausgetauscht werden, um stets auf dem neuesten Stand der Technik zu sein. "Die Ersparnis gegenüber dem normalen Druckverfahren liegt bei circa 70 Prozent", erläutert Richard Johnen. Das Handbuch entstand in Zusammenarbeit mit dem Verband der rechtsrheinischen Textilindustrie sowie unter Einbeziehung von Dozenten und Fachprüfern des Ausbildungszentrums für Bandweber in Wuppertal. Es soll als Lehrbuch für Auszubildende sowie für die Weiterbildung von Meistern, Technikern und Ingenieuren Anwendung finden. Die ersten Exemplare sind bereits an Fachhochschulen ausgeliefert worden. Geplant ist auch eine Übersetzung in andere Sprachen - unter anderem Chinesisch - beziehungsweise ein mehrsprachiges Fachwörterbuch. Richard Johnen möchte aus dem Druckverfahren ebenfalls weiteres Kapital schlagen und solche Handbücher auch anderen Unternehmen schmackhaft machen. "Man kann so etwas genau auf eine Zielgruppe zuschneiden", sagt er.