Hausfest für St. Nikolaus

BERNKASTEL-KUES. (mbl) Das St. Nikolaushospital feierte den Namenspatron seines großen Stifters mit einem Festhochamt in der Kapelle und anschließendem Empfang im Konventsaal. Trompeter und Posaunisten des Nikolaus-von-Kues-Gymnasiums stimmten auf das Fest ein.

Die Kapelle war brechend voll, als der Kirchenchor von St. Michael zum Beginn des Festhochamtes das Lied "St. Nikolaus, Schutzpatron bitt' für uns" anstimmte. Dechant Matthias Veit feierte die Messe in Konzelebration mit Rektor Alfons Bechtel sowie den beiden Pfarrern von Bernkastel und Kues, Manfred Weber und Georg Moritz."St. Nikolaus ist ein guter Mann" ist die Kernaussage der zahlreichen Legenden über den Bischof und Nothelfer. So, wie der Moselwein einen guten Abgang, einen Wohlgeschmack hinterlässt, so ist es auch mit Nikolaus, sagte Veit in seiner Festpredigt. Er sprach von St. Nikolaus' großem Gutsein. In ein gutes Herz passe die ganze Welt hinein. Gerade der Advent sei eine Phase der Herzensbildung. So, wie der Bischof Nikolaus und Nikolaus Cusanus durch ihr mitmenschliches Tun wirkten, so sollte keiner zögern, es ihnen gleichzutun.

Beim anschließenden Beisammensein im Stift hatten die Gäste Gelegenheit zu Gespräch und Austausch bei Essen, Wein und musikalischer Unterhaltung durch ein Quartett der Musikschule des Landkreises. Dabei vergaß Rektor Bechtel nicht, den "Patienten" Cusanusstift zu erwähnen. Eine Aufstellung der umfassenden Renovierungsarbeiten informierte im gotischen Saal über die Restaurierungsmaßnahmen mit deren Kosten von rund 300 000 Euro.

Die Bibliothek des Hospitales gehört zu den wertvollsten Privatbibliotheken in Europa. So war das Hausfest auch Anlass, eine kleine Auswahl von Handschriften zu zeigen - unter einem ungewohnten Aspekt. Denn auch hier nagt der Zahn der Zeit. Die "Sorgenkinder" sind Bücher, die im Laufe der Jahrhunderte durch Umwelteinflüsse und nachlässigen Umgang große Schäden erlitten. Vor Beginn der Restaurierung müssen sie begutachtet und Kostenvoranschläge gemacht werden. "Sie können uns helfen, die zu erwartenden Kosten zu bewältigen", bat Bechtel um "Buchpaten", die für Exemplare die Restaurierungskosten übernehmen oder auch Spenden als Teilbeträge leisten wollen. Interessierte melden sich bei Bibliothekarin Gabriele Neusius unter Telefon 06531/2260.

"Wir wissen, dass uns mit dem Cusanushospital ein Juwel anvertraut ist und wir Erbe des wohl ältesten Pflegeheimes in Europa sind", bemerkte Bechtel. Deshalb habe das Stift vor einiger Zeit auch den Wunsch geäußert, ins Weltkulturerbe der Unesco aufgenommen zu werden.

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