Heimspiel für Simon und Beck

Rund 200 Besucher an einem regnerischen Samstagnachmittag in der Pündericher Gemeindehalle, kein schlechter Start für Karl Heinz Simons heiße Wahlkampfphase. Auch nicht, weil der Amtsinhaber und erneute SPD-Bewerber um das Bürgermeisteramt in der Verbandsgemeinde (VG) Zell auf prominente Unterstützung zählen konnte: Kurt Beck war gekommen, um Simon Rückenwind zu geben. Gewählt wird am 25. November.

 Kurt Beck, das Ehepaar Simon und SPD-Generalsekretärin Heike Raab (von rechts) beim Bürgerempfang in Pünderich, wo sich der Ministerpräsident über das ein oder andere Geschenk freuen durfte. Foto: Peter Scherer

Kurt Beck, das Ehepaar Simon und SPD-Generalsekretärin Heike Raab (von rechts) beim Bürgerempfang in Pünderich, wo sich der Ministerpräsident über das ein oder andere Geschenk freuen durfte. Foto: Peter Scherer

Pünderich. (fp) Es war ein Heimspiel für Karl Heinz Simon. Im Heimatort Pünderich läutete der Titelverteidiger die heiße Wahlkampfphase ein. Mit viel Selbstvertrauen: Die Bilanz seiner bisherigen sieben Amtsjahre hörte sich gut an und wurde von den Besuchern mit viel Beifall quittiert. Und mit Unterstützung von ganz oben: SPD-Bundesvorsitzender und Ministerpräsident Kurt Beck machte sich für die Wiederwahl des 49-jährigen Pünderichers stark. Beck, salopp im Blouson und mit offenem Hemd, hatte nicht nur seine Frau mitgebracht, sondern auch den inzwischen bundesweit populären Cochemer Hotelhund. Heimspiel also auch für ihn: Seit acht Jahren ist er als Urlauber Stammgast im Kreis Cochem-Zell. "Wenn Ihnen also hier mal jemand vom Fahrrad zuwinkt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ich das bin", sagte der Ministerpräsident schmunzelnd. Deswegen kenne er auch Karl Heinz Simon gut, der "mit viel Herz für seine Prinzipien und Überzeugungen eintritt und Politik für die Bürger macht. Daher kann ich den Menschen nur empfehlen, ihn wieder an die Spitze der Verbandsgemeinde zu wählen." Bildung weiter fördern

Dann streifte Beck politisch Grundsätzliches, etwa das Ja zum Mindestlohn. Er forderte auch gute Rahmenbedingungen für alle, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Dazu zählt er an der Mosel vor allem den Kampf ums Image. Nur nach Zuschüssen im Weinbau zu rufen wie vor Jahren einmal, war für ihn der falsche Weg. Vielmehr gelte es, für die Besonderheiten dieses Gebietes zu kämpfen und das gezielt zu fördern. Über den Erhalt der Kulturlandschaft und den verstärkten Ausbau der Radwege kam er zum Einfallstor Hahn, das touristisch noch besser zu nutzen sei, und legte ein Bekenntnis zu den örtlichen Feuerwehren ab, die der Landesrechnungshof abschaffen will. "Nicht mit mir", versicherte Beck. Der sich freute, bei diesen und weiteren Zielen wie in der Bildungspolitik in Karl Heinz Simon einen verlässlichen und kompetenten Mitstreiter zu haben. Simon attestierte dem Ministerpräsidenten stets ein offenes Ohr für Belange der Region und nannte als aktuelles Beispiel den Aufbau des Aussichtsturmes auf dem Alfer Prinzenkopf, den das Land mit 100 000 Euro fördert. Simon zog eine positive Bilanz seiner Amtszeit: "Wir haben in diesen gut sieben Jahren viel erreicht und die Verbandsgemeinde weiterentwickelt", unterstrich er und hob den Bereich Jugend, Schulen und Bildung hervor. Die Regionale Schule Blankenrath, drei Ganztagsschulen, bald die Integrierte Gesamtschule mit Abiturmöglichkeit: Die Aufwendungen der VG pro Schüler hätten sich in seiner Amtszeit fast verdoppelt. Das solle auch in Zukunft so bleiben. Ausbau der Radwege

Mit dem 2003 gegründeten Seniorenbüro sei aber auch an die ältere Generation gedacht worden. Simon versprach die Erweiterung der Radwege und des Themenwegs "Schwarze Katz". Zwei Ferienparks seien noch in der Diskussion. Erfolge vermeldet er auch aus für Gewerbe: Die Fensterbaufirma Stülb kehrt zurück, der lange leer stehende Alcoa-Bau ist an eine lettische Firma verkauft, und das Depot Kappel bleibt bestehen. Er sicherte den Feuerwehren und dem Weinbau weiterhin Unterstützung zu. "Ich will Menschen überzeugen und auf dem richtigen Weg mitnehmen", warb Simon für eine weitere Amtszeit. Dabei wolle er mit allen politischen Gruppen zusammenarbeiten.

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