Helfer an der Startrampe

BERNKASTEL-KUES. (mbl) Mit einem bunten Abschiedsprogramm aus Gedichten, Liedern und Theaterspiel sagte die Schulgemeinschaft der Burg-Landshut-Schule ihrem langjährigen Schulleiter Roland Lochner Adieu.

"Wir schuften noch täglich hier im Haus, sie haben's gut, sie ruhen jetzt aus", sangen sie und "versüßten" Lochner den Abschied mit vielen Geschenken für die kommenden Muße- und Garten-Arbeitsstunden zu Hause. Leitender Regierungschuldirektor Hubert Weis überreichte Lochner den Dank der Kultusministerin und verabschiedete ihn in die "Freistellungphase der Altersteilzeit". "Lochners ruhige, besonnene, offene, in der Auseinandersetzung faire und auch überzeugende Art, wenn es um das Beziehen klarer Positionen ging, bildeten die Grundlage eines stabilen Schullebens an der Burg-Landshut-Schule", unterstrich Weis. Weis gab einen kurzen Überblick über Lochners beruflichen Werdegang: "Er wollte unbedingt Sonderschullehrer werden". Geboren wurde Roland Lochner 1944 in Köngsberg, als Vertriebener kam er mit seinen Eltern nach Geldern am Niederrhein. Nach dem Lehrerstudium und dem Studium der Sonderpädagogik in Mainz nahm Lochner seine Sonderschullehrertätigkeit in Bernkastel-Kues auf. 34 Jahre war er an der Burg-Landshut-Schule tätig, davon 17 Jahre lang als Schulleiter. Die Schule und ihr Leiter seien dafür bekannt, dass auch Schüler, die als "schwierig" bezeichnet werden, hier eine schulische Heimat finden konnten", betonte Direktor Weis.Gruß aus dem Liegestuhl

Landrätin Beate Läsch-Weber nahm in ihrem Grußwort Bezug auf das von Schülern vorgeführte Singspiel "Tabaluga auf der Reise zur Vernunft". "Sie sind wie der Baum, auf den das neugierige Drachenkind Tabaluga auf seiner Reise ins Erwachsensein trifft", so Läsch-Weber. Wie der tief verwurzelte Baum die Tiere schützt, so habe auch Lochner seine Lebensaufgabe in den vergangenen Schuljahrzehnten darin gesehen, den Schülern Schutz, wertvolle Wegbegleitung und einen guten "Startflug" ins Leben zu schenken. Für Lochner habe stets gegolten, dass sich Bildung nicht nur auf die reine Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten beschränken dürfe. "Ihm war es vielmehr wichtig, Leistung mit Solidarität und Humanität zu verbinden", bemerkte die Kreischefin. Lang war die Liste der Redner, die Lochners Verdienste herausstellten. Für viel Gelächter sorgte der lustige Dia-Streifzug "Curriculum vitae", der Lochner privat und beruflich unter die Lupe nahm. Lochner selbst dankte allen, die ihn begleitet hatten. Für ihn sei stets ein Wahlspruch wichtig gewesen: "Du musst ein bischen mehr tun, wenn du weiterkommen willst". "Ich wünsche mir, dass die Art, wie wir hier an der Schule miteinander umgegangen sind, auch in Zukunft beherzigt wird", sagte Lochner. Aus dem neuen Liegestuhl der Schulgemeinschaft winkte er Schülern und Gästen noch einmal zu.

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