Herr im Haus des Lernens

SALMTAL. Ein Neustart in der Schule ist meist begleitet von angenehmen Beigaben wie einer Schultüte. Ein Neuling an der Regionalen Schule Salmtal ist Schulleiter Matthias Richter. Deshalb überreichten ihm die Schüler eine Schultüte mit ganz besonderem Inhalt.

 Freundlicher Empfang mit Blumen für den Chef: Schulleiter Matthias Richter freut sich.Foto: Nora John

Freundlicher Empfang mit Blumen für den Chef: Schulleiter Matthias Richter freut sich.Foto: Nora John

Es ist immer ein erfreulicher Anlass, wenn ein neuer Schulleiter ins Amt eingeführt werden kann. Auch an der Regionalen Schule Salmtal war die Stelle längere Zeit vakant, so dass die Arbeit von Konrektor Helmut Haubrich und den anderen Kollegen aufgefangen werden musste. So wurde denn auch der offizielle Amtsantritt von Matthias Richter jetzt mit einem Festakt gefeiert, obwohl er schon seit einem Jahr an der Schule tätig ist. Seine offizielle Ernennungsurkunde erhält er aber erst in einem Jahr. Regierungsschuldirektor Klaus-Peter Süssmann sprach den vertretenden Kollegen in der Zeit der Vakanz, besonders Helmut Haubrich, seine Anerkennung aus. Er habe die Schule so geleitet, dass der gute Ruf über das Wittlicher Land hinaus erhalten bleiben konnte. Viel lobende Worte sprach Süssmann auch zu Matthias Richter. Er zitierte aus seiner Personalakte, dass Richter über eine breite Erfahrung in verschiedenen Schultypen verfüge. Er habe die Fähigkeit zu motivieren und selbst Vorbild zu sein. Ein Schulleiter habe die Aufgabe, alle an einer Schule tätigen Menschen zusammenzuführen. Dabei dürfe man nicht aufhören, sich weiter zu entwickeln. Verbandsbürgermeister Christoph Holkenbrink meinte, dass die Geschichte der Regionalen Schule Salmtal eine Erfolgsgeschichte sei. Angefangen habe man vor zehn Jahren mit 320 Schülern. Mittlerweile würden 476 Jugendliche die Regionale Schule besuchen. Das sei eine klare Sprache, so Holkenbrink. Ein solcher Erfolg hänge wesentlich von der Schulleitung und dem Kollegium ab. "Auch mit begrenzten Mitteln kann man einen guten Unterricht machen", meinte Holkenbrink, versprach aber dennoch von Seiten der Verbandsgemeinde einen Beitrag zu leisten, damit es nicht an schulischen Mitteln oder baulichen Voraussetzungen mangelt. "Wir wollen dazu beitragen, dass es eine Erfolgsgeschichte bleibt", erklärte Holkenbrink."Schwamm drüber" und die harte Nuss

Auch die Schüler hatten dem neuen Schulleiter einiges zu sagen. Sie überreichten eine Schultüte an Matthias Richter, die mit lauter Dingen gefüllt war, die für einen Schulleiter wichtig sind: Ein Würfel, um die Noten zu vergeben, einen Schwamm, um hin und wieder "Schwamm drüber" sagen zu können, zwei Lineale, um bei Schülern und Lehrern mit zweierlei Maß messen zu können, eine Kokosnuss, damit der Rektor immer eine harte Nuss zu knacken hat und eine Flasche Wein, denn eine Schultüte für Erwachsene muss ja doch andere Dinge enthalten, als die für ein Kind. Für die Schulleiter in der Trägerschaft der Verbandsgemeinde Wittlich-Land sprach Rektor Peter Hoffmann. Er wünschte sich eine rege Kommunikation zwischen den Schulen. Schulelternsprecherin Elisabeth Junker lobte das Engagement Richters für zukunftsorientierten Unterricht. Sie betonte, dass das Ergebnis der Pisa-Studie in Salmtal besser ausgefallen sei als an anderen Schulen. Immer wieder schafften es die Schüler die Veranstaltung aufzulockern und das Publikum zum Lachen zu bringen. So machten sich zwei Jugendliche der Theater-AG auf lustige Weise Gedanken über die Aufgaben einer Schulleiter beziehungsweise eines Schulleiters. Die Mitglieder der Schülervertretung beschenkten Matthias Richter mit Blumen und witzigen Sprüchen. Zwei Schülerinnen zitierten ein Gedicht auf Platt über die Schule früher und heute und die Teilnehmer am Wahlpflichtfach Französisch begeisterten mit einem Beitrag in dieser Fremdsprache. Dazu kamen musikalische Beiträge von dem Schulorchester und Gesang von Lehramtsanwärterin Xenia Thelen. Das letzte Wort hatte Matthias Richter selbst. Er hatte sich Gedanken darüber gemacht, was einen guten Schulleiter ausmacht. Ob es darum gehe Konferenzen leiten zu können oder guten Unterricht zu machen, waren dabei seine Gedanken. Für ihn zählten aber auch die Fähigkeit, ein freundliches Klima zu schaffen, Frieden zu stiften ohne Verlierer zu hinterlassen oder vertrauensvoll mit Schülern umzugehen. "Der Unterricht an der Schule muss sich an den einzelnen Schülern orientieren", machte Richter seine Forderung nach individuell gestaltetem Unterricht deutlich. Sowohl schwächere als begabtere Schüler müssten besonders gefördert werden. Der klassische Frontalunterricht habe ausgedient. Heute werde mit offenen Unterrichtsformen gearbeitet. Man wolle an dem Haus des Lernens weiterbauen, so Richter. "Ich bin gern an dieser Schule und will meine Pflicht tun", versprach der neue Schulleiter.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort