Herr über den Kirchturm

ERDEN. Der Wähler hat es so gewollt. Nach zehn Jahren als Erdener Ortsbürgermeister hat Alois Kaufmann sein Amt und einige "Insignien" an Nachfolger Helmut Schmitz übergeben.

In Erden werden noch Traditionen gepflegt und weiter gegeben. In der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats überreichte Alois Kaufmann seinem Nachfolger im Amt des Ortsbürgermeisters, Helmut Schmitz, das Gemeinde-Schild und den Kirchturm-Schlüssel. "Der passt zwar nicht mehr, wird aber immer weiter gegeben", sagte Kaufmann. Alois Kaufmann war zehn Jahre Ortsbürgermeister. Bei der Kommunalwahl am 13. Juni war er Helmut Schmitz knapp unterlegen. Erst waren es nur zwei Stimmen Unterschied. Einige Tage später wurden weitere sieben Stimmen ausgezählt, über deren Gültigkeit vorher keine Klarheit bestanden hatte. Nach der Auszählung vergrößerte sich der Vorsprung von Helmut Schmitz auf fünf Stimmen (der TV berichtete). "Ich habe Sie als erfahrenen, offenen und zugänglichen Mann kennen und schätzen gelernt", würdigte Ulf Hangert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, die Arbeit von Alois Kaufmann. Dem Nachfolger bot er an, "gemeinsam die Zukunft zu bewältigen". Der neue Ortsbürgermeister machte nicht viele Worte. "Ich hoffe auf eine gute Zusammenarbeit in den nächsten Jahren", sagte Helmut Schmitz. Ihm zur Seite stehen Herbert Weber (erster Beigeordneter) und Stefan Justen (zweiter Beigeordneter), die bei ihrer Wahl jeweils eine Gegenstimme erhielten.Ehrung für Herbert Weber

Herbert Weber wurde noch eine besondere Ehrung zuteil. Aus der Hand von Ulf Hangert erhielt er für seine langjährige kommunalpolitische Tätigkeit eine Urkunde des Gemeinde- und Städtebunds. Blieb nur noch die Frage, wieso der Ortsbürgermeister, wenn auch nur noch symbolisch, im Besitz des Kirchturmschlüssels ist. "Damit er in früheren Zeiten - zum Beispiel bei Bränden- die Brandglocke läuten und die Leute alarmieren konnte oder, um bei schlechtem Wetter die Menschen durch die Glocken aus den Weinbergen zu rufen", erläuterte Alois Kaufmann dem Trierischen Volksfreund.

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