Hier schulfrei - dort in der Falle

Schulfrei ist eine feine Sache. In Grimburg hat dieses Ergebnis der Vollsperrung zwischen Hermeskeil und Gusenburg aber weder Schüler noch Eltern begeistert.

 Nichts geht mehr: Die L 147 zwischen Gusenburg und Hermeskeil ist seit Mittwoch gesperrt. TV-Foto: Axel Munsteiner

Nichts geht mehr: Die L 147 zwischen Gusenburg und Hermeskeil ist seit Mittwoch gesperrt. TV-Foto: Axel Munsteiner

Hermeskeil/Grimburg. (urs) Seit am Mittwoch der Ausbau der L 147 begonnen hat, ist die Vollsperrung zwischen Hermeskeil und Gusenburg für viele Thema Nummer Eins. Allerdings weniger wegen des Umwegs, den Autofahrer zwischen Gusenburg und Hermeskeil nun über Grimburg und Kell in Kauf nehmen müssen. Schließlich muss die Straße erneuert werden, und die zirka 15 Kilometer Umleitung sind binnen acht Wochen Geschichte. Für Unmut hat jedoch die Schülerbeförderung gesorgt. Bereits am Mittwoch gingen bei der Kreisverwaltung Anrufe ein, Grimburger Schüler hätten nicht zur Schule kommen können. Busse seien nicht gefahren, oder es sei nicht ausreichend Platz gewesen. Laut Pressesprecher Thomas Müller war daher ein Mitarbeiter am Donnerstag vor Ort. An diesem Tag schien denn auch alles zu klappen. Alle Schüler seien befördert worden. Einige aber mit 15 Minuten Verspätung, was aber nicht an der Umleitung gelegen habe, sondern an der Panne eines der drei Busse. Bei einem zweiten Ortstermin tags darauf haben sich auch Straßenmeisterei, Busgesellschaft und die Polizei ein Bild von der Lage gemacht. Laut Müller dürften die Anlaufschwierigkeiten inzwischen behoben sein. Mit den drei Bussen müsse die Beförderung hinreichend gewährleistet sein. Dennoch will er das Ganze im Blick behalten. Das Kernproblem sei aber wohl die Unsicherheit einiger Schüler gewesen. Kritik an der Umleitung

Davon ist auch Martin Schnur von der Gesellschaft Regionalbus Saar-Westpfalz (RSW) überzeugt. Zwar hätten seit Montag an den Haltestellen Aushänge auf die wegen der Bauarbeiten geänderten Fahrtzeiten aufmerksam gemacht. Doch die völlig neue Situation habe die Schüler teils verunsichert. Die Busse hätten - anders als bisher - den Ort über Gusenburg angefahren. Außerdem seien die Schüler leere Busse gewohnt, was sie beim Eintreffen des zweiten, restlos besetzten Busses mit bereits stehenden Schülern irritiert habe. Die Sorge, "wir kommen nicht mehr an", kann Schnur daher nachvollziehen. Bei den Heimfahrten sei diese Unsicherheit dank der Hilfe von Lehrern übrigens erst gar nicht aufgetaucht. Am Freitag habe es dann aber morgens "problemlos funktioniert". Diesen Eindruck hat auch Ortsbürgermeister Franz-Josef Weber gewonnen, der auf Bitten von Eltern selbst mit vor Ort war. Es sehe so aus, als sei das behoben. Das Ganze sei wohl eher ein "Verteilungsproblem" gewesen, weil Schüler nicht wussten, welcher Bus denn nun ihrer sei. Aber auch er will das im Auge behalten. Doch es gibt auch Kritik an der Umleitung selbst. So wundert sich Stadtratsmitglied Udo Moser, dass Autofahrer am Waderner Kreisel immer noch über Wadrill nach Hermeskeil gelotst werden. "So lässt man die Leute doch in die Falle laufen", kritisiert er, den vermeidbaren Umweg. Offensichtlich gebe es zwischen den Bundesländern keine Kommunikation. Arnold Eiden, Leiter der Hermeskeiler Straßenmeisterei, bestätigt jedoch, dass Baustellenumleitungen "in Abstimmung mit den saarländischen Kollegen" ausgeschildert würden. In diesem Fall habe es sogar eine größere Besprechung gegeben. Die Erfahrung habe gezeigt, dass Ortskundige Hinweise häufig ignorierten. Vorwegweiser stünden daher lediglich vor Grimburg, an der Bundesstraße 407 bei Kell am See sowie an der B 52/ B 407 bei Höfchen und in Hermeskeil. Da die Bauarbeiten "ohne Anlaufschwierigkeiten" angelaufen seien, zweifelt er daher nicht, dass diese Beschildungen ausreichten.

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