Hirzleier feiern wichtige Dorf-Epoche

Hirzlei · In Hirzlei, einem zu Brauneberg gehörenden Dorf mit wenigen Häusern auf Burgener Gemarkung, steigt am 1. Mai das Patronatsfest. Dieses hat eine lange Geschichte, die 1956 begann.

Hirzlei. Für eine größere Gemeinde mag ein 60. Geburtstag nichts Besonderes sein. Doch für die etwa 85 Bürger der Hirzlei, die am 1. Mai zum 60. Mal ihr "Patronatsfest St. Josef" feiern, ist das anders. Das Fest spiegelt eine wichtige Epoche der Dorfgeschichte. Das Geburtstagskind war ursprünglich die Schule des Dorfes. Sie wurde im frühen 20. Jahrhundert erbaut und später als Feuerwehrhaus genutzt. Dank privater Unterstützung bauten die Hirzleier sie 1955 zur Kapelle um. Der Veldenzer Pfarrer Peter Gauer zelebrierte dort am 1. Mai 1956 das erste Patronatsfesthochamt. "Seitdem gibt es auch die Hirzleier Kirmes", erklärt Ewald Adam, der bis voriges Jahr 35 Jahre Ortsvorsteher des Dorfes war. Zuständig für die Kapelle ist Gerti Adam, seine Frau. Sie ist Küsterin der katholischen Kirchen von Veldenz, Burgen und Hirzlei. In der dortigen St.-Josef-Kapelle ist einmal im Monat ein Gottesdienst, zu dem die einstige Schulglocke einlädt. Laut Gerti Adam hält diesen jeweils am dritten Freitag eines Monats in der Regel Pfarrer Thomas Schneider von der Pfarreiengemeinschaft Rechts und Links der Mosel.
Die Kapelle ist im wahrsten Sinne des Wortes klein, aber fein. Ihr Schmuckstück ist der geschnitzte Altar, Teil eines früheren Seitenaltars. Er stammt aus der Kirche St. Josef im Brauneberger Ortsteil Filzen. Ebenso wie die darauf stehende Josefs-Statue, 1901 geschaffen von dem Trierer Bildhauer Karl Frank. Die 1988 grundlegend sanierte Kapelle wurde nach dem Hagelschaden von 2011 kürzlich erneut renoviert. Die maroden Elektroinstallationen sind erneuert, die Holzkonstruktion verstärkt und gegen Holzwurmbefall behandelt sowie der Innenraum teils frisch gestrichen.1960 wurde der Friedhof an der Kapelle angelegt. Bis dahin bestatteten die Bürger ihre Toten in Wintrich, wozu der seelsorgerisch von Veldenz betreute Ort kirchenrechtlich gehört. Die Häuser der 1764 erstmals erwähnten Hirzlei gehören zu Brauneberg, einige wenige zu Burgen. Das in obere, mittlere und untere Hirzlei gegliederte Dorf entstand um Kölschen-, Hampels- und Denzer-Mühle an der Grenze zur Grafschaft Veldenz auf Kurtrierer Gebiet von Wintrich-Filzen.
Nach dem Festhochamt am Freitag, 1. Mai, 10.30 Uhr, gibt es am Feuerwehrhaus "Speis und Trank" - auch für die Scharen von Wanderern. Neu in diesem Jahr ist ein von Monika Adam organisierter kleiner Flohmarkt in der Hüttl-Waldscheune. urs

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