Hobby und Zivildienst – kein Gegensatz

BERNKASTEL-KUES. (ks) David Herges leistet zur Zeit beim SFG – Verein für Sport, Freizeit und Gesundheit – in Bernkastel-Kues seinen Zivildienst ab. Sport treibende Vereine bieten in Zusammenarbeit mit der Sportjugend Rheinland Pfalz entsprechende Plätze an.

David Herges ist 19 Jahre alt, hat im März letzten Jahres am Nikolaus von Kues-Gymnasium in Bernkastel-Kues sein Abi gemacht. Er stand dann vor der Frage: "Was nun?" Da Bundeswehr für ihn nicht in Frage kam, stand der Zivildienst an, den es galt, vor Studium oder Berufsanfang zu absolvieren. David ist seit 1996 aktiv bei den Basketballern des SFG tätig. Hier erzählte ihm sein Vereinskamerad Marco Weinand, wie man sein Hobby auch zum Inhalt seines Zivildienstes machen kann - so wie er, mit einem freiwilligen sozialen Jahr (FSJ) beim SFG. Der Verein regelte nach seinem Vorsprechen in der Zusammenarbeit mit der Sportjugend Rheinland-Pfalz die vertraglichen Bedingungen und schloss mit ihm die entsprechenden Verträge ab, die seither Arbeits- und Urlaubszeit, Taschengeld und Verpflegungspauschale regeln. Für David sind seitdem die durchschnittlich acht Stunden pro Tag gefüllt mit Verwaltungsarbeit in der Geschäftsstelle, meist vormittags, Auskunft und Informationen per Telefon geben und die SFG-Homepage zu aktualisieren. "Das schaffte mir sehr schnell, vor allem Dank der Hilfe der Mannschaft um Geschäftsführer Jens Schug, einen Einblick in die Abläufe bei einem Großverein", sagt David Herges heute. Nachmittags steht dann der aktive Einsatz auf dem Plan. So ist er dienstags und donnerstags beim Basketball-Training in den Nachwuchs-Teams unterwegs und am Wochenende mit im Trainerstab dabei, wenn es um Meisterschaftspunkte geht. Als schönstes Erlebnis nennt er hier die Rheinland-Meisterschaften der U18, bei denen er Josip Bosnjak als Cheftrainer an der Seitenlinie erfolgreich vertrat. Mit einer tollen Leistung erkämpfte sich "seine" Mannschaft überraschend den Titel des Vizemeisters. Dem FSJ'ler stehen 25 Tage an Aus- und Fortbildungsmaßnahmen zu. Die hat David Herges genutzt, um die Übungsleiter-C-Lizenz des Sportbundes für Breiten- und Freizeitsport zu erwerben. "Damit habe ich mir die Grundlagen für meine Trainingsarbeit erworben, die ich nach und nach ausbauen will." Ende April heißt es für David Herges Abschied nehmen als FSJ'ler und damit auch vorerst vom SFG. Die Tätigkeit ist ihm lieb geworden und war für ihn nie ein Muss. Bei der Frage "Was danach?" vor knapp einem Jahr ist er ein Stück weiter gekommen. "Kein Büro auf Dauer", weiß er heute. "Ich habe in Sachen Verwaltung, Schriftverkehr, Krankenkassen, Versicherungen und Ämter vieles mitbekommen, möchte aber nicht mein ganzes Leben lang vom Schreibtisch aus weiter damit zu tun haben." Die "technische Richtung, Maschinenbau oder so" ist jetzt sein Ziel. Es könnte aber auch der große Bereich der Öffentlichkeitsarbeit sein. "So hat mir zum Beispiel das Verfassen von Pressemeldungen beim SFG riesigen Spaß gemacht." Also wäre die Richtung Presse und Medienarbeit auch eine Zukunftsperspektive. Das könnte auch ein Nebenjob werden. Zu allererst steht jetzt ab dem Wintersemester das Studium im Maschinenbau an. Klar ist, dass Herges dem SFG vor allem im aktiven Bereich treu bleibt, wenn es neben dem Studium "irgendwie geht". Auch wenn er weiter weg muss, wird er sich dort "auf jeden Fall" bei einem sporttreibenden Verein einbringen.

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