Hochwasser ist unberechenbar

KRÖV/TRABEN-TRARBACH. Hochwasser ist teuer, nicht nur für geschädigte Privathaushalte. Auch Kommunen kämpfen mit den Folgekosten. Doch eine exakte Berechnung ist kaum machbar.

Eines ist sicher: Hochwasser ist auch für die Anliegergemeindender Mosel nicht umsonst. Schlamm muss beseitigt werden, dieFeuerwehren sind im Einsatz, es fällt vermehrt Sperrmüll an, derebenfalls auf die Deponien gefahren werden muss. Die Aufräumarbeiten beschäftigen Gemeindearbeiter, Straßen und Leitungsnetze müssen oft nach einem Besuch von Mutter Mosel repariert werden. Doch was all dies kostet, scheint kaum berechenbar zu sein. Bei der Kreisverwaltung ist man nicht zuständig, und auch bei den meisten Verbandsgemeinden lautet die Auskunft, dass lediglich direkt vor Ort abschätzbar sei, wie viel Euro und Cent an Kosten ein Hochwasser verursachte.

Die Feuerwehr in den Städten und Dörfern entlang der Mosel ist ehrenamtlich im Einsatz: Die Männer und Frauen, die unermüdlich Keller auspumpen und dafür auch ihre ganz normale Arbeitszeit einsetzen, schreiben keine Rechnung. Ihre Verpflegung während der Hochwassereinsätze ist das einzige, was etwa in Neumagen-Dhron einen kleinen Betrag für die Gemeindekasse ausmacht. Hier wie auch in Kröv-Bausendorf gilt: Die erfahrenen Moselaner haben selbst gut vorgesorgt, um die Schäden klein zu halten. Zudem greift Nachbarschaftshilfe und nicht hinterfragter Einsatz von allen, die gerade am Ort sind und mit anpacken können, wo es gebraucht wird. So geschehen etwa bei der überfluteten Tourist-Info in Kinheim, wo PCs zu retten waren.

Was der Kämmerer der Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf wohin überweisen, muss in Sachen Hochwasser, stellt sich erst allmählich heraus. Es gab Schäden an Versorgungsleitungen, die in ihren Gesamtkosten noch nicht klar sind. Lediglich ein Hangrutsch bei Reil ist bislang ein halbwegs übersehbarer Posten von 5000 bis 6000 Euro.

Was jedoch zum Beispiel die Gemeindearbeiter an Stunden in die Schadensbegrenzung und in Aufräumarbeiten investieren, ist definitiv erst nach dem Ende der üblichen Hochwassersaison klar.

Denn da man nicht sicher sein kann, mit einer einzigen Flut alles überstanden zu haben, warten die Gemeinden mit der Befreiung des Moselvorlandes vom angeschwemmten Dreck bis zum Frühjahr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort