Hof halten und Tore schießen

KRÖV. Ob als Mosella oder als Libera - Weinkönigin Friederike weiß sich auf gediegenem Parkett ebenso zu behaupten wie auf dem grünen Rasen.

Ihre ersten Schritte machte sie in Kröv. Und das nicht nur als Kleinkind. Denn auch das Stürmen aufs Fußballtor lernte sie in ihrem Heimatdorf - und erst recht die Finessen in Abwehr und Angriff. Friederike Fischer, Krövs Mosella und Libera beim TuS Issel, weiß daher ganz genau, wem sie ihr Können verdankt. "Meine Karriere habe ich beim TuS Kröv angefangen" - darauf legt die 21-Jährige großen Wert.Schon mit sechs Jahren kickte sie bei den Jungs

Denn schon mit sechs Jahren kickte sie dort bei den Jungs mit - bis zur C-Jugend. Als sie dann in eine Damenmannschaft musste, spielte sie eine Saison in der Isseler U-16. Danach folgten drei Jahre bei den Damen des Blau-Weiß Gusenburg, die sich aber nach Aufstieg und direktem Wiederabstieg aus der Regionalliga auflösten. Seit 2002 ist Friederike wieder für den TuS Issel aktiv, "weil der im Frauenfußball sehr viel für den Nachwuchs macht". Seit 2004 spielt Friederike dort auch wieder in der Regionalliga. Ein Aufstieg, der ja "das Wunder von Issel" genannt worden sei, wie die Libera schmunzelnd erzählt. Denn bisher scheinen sich die Damen in der neuen Klasse heimisch zu fühlen. "Wir halten uns bis jetzt ganz gut mit einem Platz im Mittelfeld." Erst am Wochenende konnten sie sich gegen Bad Neuenahr behaupten. Als Aufsteiger gegen einen Meisterschaftsfavoriten, dessen erste Mannschaft in der ersten Liga spielt. Den Ausgleich zum 1:1 schoss übrigens Friederike, die kurzfristig in den Sturm versetzt worden war. "Ich hab es noch nicht verlernt, das Tore schießen", freut sich die Libera. Trotz ihres starken sportlichen Engagements scheute sie sich nicht, zusätzlich das Amt der Kröver Weinkönigin anzutreten. Die Idee dazu sei aber, wie die Mosella eingesteht "eher an einem Abend entstanden, wo ein bisschen Alkohol getrunken wurde". Motiviert dazu hatten sie die Erzählungen vorheriger Weinköniginnen, das mache so viel Spaß. Nach einem Jahr als Prinzessin von Vorgängerin Desire stand ihrer Krönung dann nichts mehr im Weg. Begleitet wird sie in der Saison 2004/2005 von Prinzessin Britta sowie selbstverständlich von ihrem "Gefolge". Dank dieses zehn bis 15 Personen starken "Fan-Clubs" seien die bisherigen Verpflichtungen "immer klasse" gewesen."Wir machen aus jedem Auftritt ein Fest"

Abgesehen von Terminen in Kröv und den Nachbargemeinden repräsentierte Friederike ihren Heimatort bisher in Bernkastel-Kues, Veldenz und Wolf. "Wir machen aus jedem Auftritt ein Fest", freut sich die daher gar nicht einsame Königin, die es schön findet, Leute kennen zu lernen. Wie Petra Zimmermann, die neue Deutsche Weinkönigin, der Friederike viel Spaß in ihrer Amtszeit wünscht. Auch Freundschaften seien bei diesen Anlässen schon entstanden. An ihrem Arbeitsplatz auf dem Flughafen Hahn muss Krövs Mosella aber ganz ohne Gefolge und gekrönte Häupter antreten. Als angehende Servicekauffrau im Luftverkehr ist sie bei der chinesischen Gesellschaft "Cathay Pacific" nämlich in der Passagierabfertigung tätig. Ein Beruf, der ihr gefällt: "Das ist schon eine super Airline." Und vielleicht lernt sie dadurch ja einmal China kennen - "das ist bestimmt mal interessant zu sehen." Verpflichtungen in Sachen Wein wird sie jedenfalls dafür nicht vernachlässigen müssen. Denn ihre Amtszeit endet mit dem Trachtentreffen 2005, und da sie aus keinem Weinbaubetrieb stammt, kann sie sich danach voll und ganz Job und Fußball widmen. Die Zeit als Weinkönigin wird dann nur noch Erinnerung sein, von der vielleicht noch die ein oder andere Flasche Mosella-Wein mit ihrem Konterfei zeugen wird. Nähere Infos im Internet unter mosella-friederike.de und tus-issel-frauen.de

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