Holztransporter rast in Hotelgarten

BÜDLICH. Erneut hat es an der Kreuzung bei Büdlicherbrück schwer gekracht: Diesmal konnte der Fahrer eines Holztransportfahrzeugs hinter einem Baustellenfahrzeug nicht mehr bremsen, kollidierte mit ihm und raste in den Garten eines Hotels, in dem sich glücklicherweise niemand aufhielt. Bei dem Manöver verlor das Fahrzeug seine Ladung. Die Kreuzung war deshalb bis in den frühen Abend gesperrt.

Es war der zweite Unfall in zwei Tagen: An der Kreuzung der Landesstraßen 148 und 150 kam es am Mittwochmittag zu einem spektakulären Unfall. Anders als tags zuvor verlief dieser Unfall am Mittwoch glimpflich. Am Dienstag war ein 77-jähriger Autofahrer noch an der Unfallstelle gestorben. Gestern kam der französische Fahrer des Lasters mit dem Schrecken davon. Ein Bauarbeiter wurde mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Unfälle hängen ursächlich zusammen

Die beiden Unfälle hängen auch ursächlich zusammen: Die Arbeiter einer Firma wollten gerade im Auftrag der Straßenmeisterei Thalfang die Leitplanke an der Kreuzung ausbessern, die am Dienstag beschädigt worden war, als der französische Laster, der in Hochscheid Holz geladen hatte, auf die Kreuzung zufuhr. Nach Angaben der Morbacher Polizei konnte er nicht mehr hinter dem Kleinlaster bremsen, kollidierte mit ihm, verlor seine Ladung und kam erst im Garten eines Hotels zum Stehen. Dort draußen hielt sich glücklicherweise niemand auf. Offenbar gleich mehrere Schutzengel unterwegs

An diesem Mittwoch müssen an der Unfallstelle gleich mehrere Schutzengel unterwegs gewesen sein. Denn der Lastwagen hatte Gegenverkehr, unter anderem einen mit Passagieren besetzten Linienbus. "Das hätte ganz anders ausgehen können", versicherte einer der Polizisten am Unfallort. So blieb es bei einem wenn auch nicht unerheblichen Sachschaden: An beiden Fahrzeugen entstand Totalschaden. Hotelinhaber Klaus Knirim sitzt der Schreck in den Gliedern: "Stellen Sie sich vor: Man sitzt dort gerade gemütlich bei einem Bier, und dann kommt der LKW." Persönlich haben weder er noch seine Frau das spektakuläre Ereignis miterlebt. An dieser Kreuzung passierten häufig Unfälle, sagen sie. Allerdings sei der letzte mit tödlichem Ausgang viele Jahre her. "Hier knallt es in regelmäßigen Abständen", weiß Christoph Borresch, Wehrführer in Hermeskeil. 15 Feuerwehrleute aus Hermeskeil und Naurath waren ebenfalls vor Ort. Der Tank des Holzlasters brach offenbar. Diesel lief aus. Das rief Hermann Elenz von der Unteren Wasserschutzbehörde in der Kreisverwaltung Trier-Saarburg auf den Plan. "Der Bach, der hier verläuft, mündet in die Dhron und diese in die Dhrontalsperre." Man müsse sichergehen, dass kein verunreinigtes Wasser dorthin gelange. Aus diesem Grund sei nicht nur der Tank leergepumpt worden, sondern es werde zudem Erdreich abgetragen und zur Bodenreinigungsfirma Umweltschutz West nach Bischofsdhron gefahren. Dort werde das Erdreich untersucht. Anschließend werde entschieden, wie das Erdreich zu behandeln ist. Ob Gefahr für die Dhrontalsperre besteht, kann Elenz an der Unfallstelle noch nicht sagen. Allerdings sei Diesel grundsätzlich weniger gefährlich als Benzin. Die Bergung des Lastwagens zog sich bis in die frühen Abendstunden hin. Deshalb war auch die L 150 lange komplett gesperrt. Den Fahrer des Holztransporters, der eine Sicherheitsleistung hinterlegen musste, erwartet laut Polizei ein Strafverfahren wegen Körperverletzung und Gefährdung des Straßenverkehrs.

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