Horizontal und dreigliedrig bevorzugt

Geht es nach dem Willen der Liberalen im Kreis, so werden nicht alle Realschulen möglichst rasch zu Realschulen Plus werden. Kreisvorsitzender Dirk Richter erteilte bei der Mitgliederversammlung der FDP der vertikalen Gliederung von Schulen mit zwei Standorten eine Absage.

Wittlich. (har) Ursprünglich ging es nur um den Besuch einiger Landtagsmitglieder in der Dualen Oberschule Wittlich, von dem FDP-Kreisvorsitzender Dirk Richter berichten wollte. Doch nutzte der Fraktionsvorsitzende im Kreistag die Gelegenheit, den rund 20 Teilnehmern der Mitgliederversammlung der Kreis-FDP seinen Standpunkt zur neuen Schulstruktur zu erläutern.

Vorstellungen weichen von denen des Planers ab



Und dieser Standpunkt ist nur teilweise deckungsgleich mit dem, was Planer Wolf Krämer-Mandeau im Auftrag des Landkreises vor einigen Monaten vorgestellt hatte (der TV berichtete).

"Die Dreizügigkeit bedeutet, einige Schulen sterben zu lassen", sagte Richter und kritisierte damit die Regelung im Entwurf des neuen Schulgesetzes, wonach in der Regel Schulen mindestens drei Klassen pro Jahrgangsstufe haben müssen. Das würde auf Dauer die Existenz der Schulen in Thalfang und Neumagen-Dhron gefährden. Nach seinen Vorstellungen sollen in beiden Orten eigenständige Schulen erhalten bleiben. Wenn das nicht gelinge, müsse es eine horizontale Gliederung der gemeinsamen Schule geben. Bisher vorgesehen ist eine vertikale. Das heißt, dass in einem Standort nur ein Teil der Jahrgänge unterrichtet werden, der Rest am zweiten Standort. "Das würde bei Thalfang und Neumagen-Dhron nicht funktionieren." Die Vorstellungen der Liberalen für den Schulstandort Wittlich weichen ebenfalls ab von denen des Planers. Geht es nach Richters Willen, so wird die Kurfürst-Balduin-Realschule erst einmal nicht in eine Realschule Plus umgewandelt. Diese Umwandlung muss bis 2012 geschehen. "2011 sind Landtagswahlen", sagte Richter. Nach einem Regierungswechsel könne es dann gelingen, die bisher bestehende Dreigliedrigkeit des Schulsystems doch noch zu retten, sagte der Liberale.

In seiner Funktion als Kreispolitiker forderte er zudem eine Beteiligung der Verbandsgemeinden bei der Finanzierung der Integrierten Gesamtschulen (IGS) ein. Die sollen in Salmrohr und Morbach entstehen. Die IGS sollen in Trägerschaft des Kreises übergehen. Bisher sind die Haupt- und Regionalen Schulen in Trägerschaft des Verbandsgemeinde Wittlich-Land, beziehungsweise der Gemeinde Morbach. "Der Landkreis sollte allenfalls für sie Sekundarstufe 2 an diesen neuen Schulen zahlen müssen", sagte Richter. Den Rest sollten die bisherigen Träger bezahlen.

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