Hüpfen gegen die Kälte

WITTLICH. (peg) Von wegen Wonnemonat: Die Säubrenner hatten zum Maifest wieder einmal Pech mit dem Wetter. Regenschauer und am Samstagabend eine unerwartet starke Kälte hielten viele zu Hause auf der Couch.

Es war wie oft beim Maifest der Wittlicher: Der Wettergott machte den Initiatoren einen Strich durch die Rechnung. Diejenigen aber, die nach dem Grundsatz gehandelt hatten "Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur falsche Kleidung!", kamen mit Decke oder in mehrere Schichten eingepackt zum Pariser Platz und hatten ihren Spaß. Das Programm, das die Initiativgruppe Tourismus, Freizeit und Gastronomie des Vereins Stadtmarketing zusammengestellt hatte, kam bei den Besuchern, wie Ramona Zender bereits am ersten Abend des Fests feststellte, gut an. Zwar sei der Betrieb "nicht eben die Hölle gewesen", aber geleert habe sich der Platz erst gegen Mitternacht. "Mir persönlich hat die Musik der ,Unplugged Gang' auch gut gefallen", sagte Ramona Zender, die am Freitag am gemeinsamen Stand der Wittlicher Winzer Dienst geschoben hatte und die Samstagmittag noch einmal vorbeischaute, diesmal in Zivil. Auf der Bühne stand an diesem Nachmittag die Grunge-Rock-Formation "nfn". Sie bot Lautes und Wildes; eher also etwas für die jüngere Generation. Was Axel Stolz, unverkennbar ein Vertreter des älteren Semesters, mit ein paar gleichaltrigen Freunden mittendrin im Trubel machte, war schnell geklärt: Erstens habe ihn der gute Wittlicher Wein ins Städtchen gezogen, bekannte er, zweitens die Lust an der Geselligkeit und am Gespräch über alles, was den Wittlichern Probleme bereitet. Rasch war man bei der Analyse des unerschöpflichen Themas Neustraße. Und drittens lockte ihn die Aussicht, ein paar schöne, junge Frauen zu sehen. Da störe ihn die zugegeben etwas laute Musik nicht im Geringsten. Seine Kumpels nickten bestätigend und prosteten sich noch einmal zu. Andere waren explizit wegen der Musik gekommen. Andreas Kaut zum Beispiel. Dessen Interesse war durch das, was er im Vorfeld über die Band "nfn" gelesen hatte, geweckt worden. Sein Urteil: "Das Gute, was ich über die Band gehört habe, war absolut berechtigt." Franziska Gaumer, die mit ihrem Herrn Papa im Schlepptau angerückt war, sah es genauso. Und die Tänzer vor der Bühne, die den direkten Kontakt zu Frontmann Patrick Götzke gesucht hatten, sowieso. Patrick feierte übrigens am Samstag seinen 31. Geburtstag: Einige treue Fans trällerten ihm über Mikro ein Ständchen.Neue Feier-Chance: Altstadtfest im Juni

"Simply unplugged" zogen am Abend trotz eines Kälteeinbruchs wieder vergleichsweise viele Gäste an die Stände. "Kalt wie ein Schwein" sei es gewesen, sagte später Dietmar Beckhäuser, einer der Mitorganisatoren, wodurch der Massenauflauf, den jeder Veranstalter sich im Vorfeld erhofft, ausgeblieben sei. Dennoch: "Aufgeben gilt nicht!", meinte er, und versprach eine Neuauflage des Maifests im kommenden Jahr. Immerhin hat das in den 90er Jahren von Karli Kutscheid ins Leben gerufene Ereignis inzwischen Tradition in Wittlichs Veranstaltungskalender. Außerdem verwies Beckhäuser auf die nächste Chance für ein gelungenes Fest: Am Wochenende vom 17. bis 19. Juni laden Burg- und Neustraße zum Altstadtfest. Und das hat erst recht Tradition bei den Säubrennern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort