Hüpfer statt Quantensprung

BERNKASTEL-KUES. Die Hoffnungen waren groß. Doch der Auftritt der Stadt Bernkastel-Kues bei der Internationalen Tourismusbörse in Berlin gestaltet sich anders, als ursprünglich geplant.

Was las sich das gut: Die Stadt Bernkastel-Kues kann sich im März 2006 bei der Internationalen Tourismusbörse in Berlin an einem eigenen Stand präsentieren, wenn sie den Zertifizierungsprozess erfolgreich hinter sich bringt, hieß es Ende Januar 2005 im Trierischen Volksfreund. Das Versprechen kam von der Rheinland-Pfalz-Touristik. Die Voraussetzung: 80 Frauen und Männer sollten sich zum so genannten Service-Coach ausbilden lassen. Es wurden weit mehr. "Quantensprung zur Tourismusbörse", titelte der TV folgerichtig Ende Februar 2005. Die Aussicht, im Jahr der Fußball-Weltmeisterschaft eine solche Werbe-Plattform zu bekommen, weckte in Bernkastel-Kues die schönsten Hoffnungen. Doch danach tat sich lange Zeit nichts mehr in Bezug auf Auftritt und Organisation. Ende November wurde dann deutlich: Niemand hatte sich um Auftritt und Organisation gekümmert. Einer hatte sich auf den anderen verlassen. Und plötzlich wurde auch klar, dass die Stadt gar nicht über einen eigenen Stand verfügen kann. Offensichtlich, das kristallisiert sich jetzt heraus, hatte bei der Rheinland-Pfalz-Touristik jemand seine Kompetenzen überschritten und Zusagen gemacht, zu denen er nicht befugt war. Mitglieder des Stadtrates und des Tourismusausschusses stellten deshalb den Auftritt in Berlin in Frage. Das Geld könne besser eingesetzt werden, sagte Frank Hoffmann (CDU). "Wir werden auf jeden Fall nach Berlin fahren", stellte Martina Wolff, die damals noch für die Entwicklungsagentur tätig war, klar. Die Tourismusbörse beginnt am heutigen Mittwoch. Bernkastel-Kues wird sich dort präsentieren - allerdings nicht an einem eigenen Stand, sondern am Stand der Rheinland-Pfalz-Touristik. Und auch nicht mit irgendwelchen öffentlichkeitswirksamen Aktionen, von denen auch einmal die Rede war, sondern nur mit Publikationen. Stadtbürgermeister Wolfgang Port, Sylvia Westermann, die Leiterin des Mosel-Gäste-Zentrums, und Michael Rüscher (Entwicklungsagentur) haben immerhin das Vergnügen, Minister Hans-Artur Bauckhage das Projekt vorzustellen. Dies geschieht am Sonntag, wenn sich der für Tourismus, Weinbau und Wirtschaft zuständige Minister in Berlin umschaut. SEITE 13

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort