Hund und Mensch gegen Schwein

TRABEN-TRARBACH. Den Wildschweinen soll es nun an den Kragen gehen. Für Samstag, 6. November, ist eine große Treibjagd im Corveyer Wäldchen in Traben angesetzt. Jäger, Anwohner und Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus hoffen, dass möglichst viele Schwarzkittel erlegt werden. Ein Erfolg ist aber nicht garantiert.

Wird nach dem 6. November Ruhe in Traben einkehren? Wird die Wildschweinplage dann eingedämmt sein? Mit großem Aufwand will Jagdpächter Klaus Klippel aus Maring-Noviand, der sich in den vergangenen Wochen und Monaten von Anwohnern und der Stadtverwaltung permanent Beschwerden wegen enormer Wildschäden anhören musste, eine Treibjagd veranstalten. Die ist für Samstag, 6. November, zwischen 10 und 12 Uhr angesetzt. Um einen reibungslosen und sicheren Ablauf zu gewährleisten, wird in diesen zwei Stunden sogar die K 65 zwischen Traben und Kövenig für den Verkehr gesperrt. Eine entsprechende Anordnung hat die Kreisverwaltung verfügt. Auf einer Sperrung der Straße hatte der Jagdpächter bestanden. Wäre sie nicht genehmigt worden, hätte er die Treibjagd nicht machen können. Klippel: "Wenn ein Hund oder ein Schwein während der Treibjagd in ein Auto läuft, haftet der Jagdpächter. Das Risiko will ich nicht eingehen." Klippel hat 28 Schützen nach Traben-Trarbach eingeladen, 15 haben bislang zugesagt. Diese treffen sich eine Stunde vor der eigentlichen Jagd und postieren sich im Corveyer Wäldchen an mit roten Fähnchen gekennzeichneten Wechseln. Klippel: "Die Wildschweine haben ganz bestimmte Wege, die sie immer wieder nehmen."Spezielle Meute "engagiert"

Von Traben in Richtung Kövenig "drücken" dann rund 30 Treiber mit Geschrei und Radau die Schweine aus ihren Verstecken. Zusätzlich hat Klippel eine speziell für diesen Zweck ausgebildete Hundemeute "engagiert." Sieben Jagdterrier, die sich Klippel aus der Pfalz besorgt hat, sollen zusätzlich die Schweine aufschrecken. Klippel: "Wenn die Hundemeute die Schweine nicht aus den Hecken rauskriegt, dann sind auch keine da." Der Jagdpächter hofft natürlich auf einen Erfolg, doch dafür garantieren kann er nicht. "Es kann durchaus sein, dass sich gerade in dieser Zeit keine einzige Sau im Corveyer Wäldchen aufhält." Die Wildschweine suchen zurzeit nämlich lieber die Weinberge oder die Maisfelder auf, die zum Teil noch nicht abgeerntet sind. Auf der Suche nach Fressbarem legen die Schwarzkittel bis zu 30 Kilometer am Tag zurück. Klippel erzählt von einer Jagd mit 70 Schützen, bei der keine einzige Sau erlegt wurde. Nach der Treibjagd am kommenden Samstag geht's zum Schüsseltreiben auf den Mont Royal. Da gibt es für die Jäger und Treiber ein deftiges Essen. Alle hoffen natürlich, dass dann auch das Signal "Sau tot" erklingt.

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