Im Einsatz für den Glauben

LÜXEM/GILLENFELD. Lust auf Begegnungen mit Menschen, die auf der selben Wellenlänge sind: Matthia und Isabell Walter und Anne-Vidya Born fahren heute zum Katholikentag nach Saarbrücken – als Helferinnen.

Die Mutter hatte den Aufruf im Paulinus gelesen: Bereits vor Monaten wurden Helfer für den Katholikentag in Saarbrücken gesucht. Die aktive Christin aus Lüxem bestellte sich alle Informationen und beschloss kurzerhand, sich dieses Ereignis einmal "von hinter den Kulissen" anzuschauen. "Ich habe schon an mehreren Katholikentagen teilgenommen", berichtet Matthia Walter, die diesmal Ansprechpartnerin in einer Aula sein wird, in der es um den christlich-jüdischen Dialog geht. Der Dienst geht bis in die Abendstunden

Ein schöner Zufall: Dort werden auch Reinhold Bohlen und Marianne Bühler vom Wittlicher Emil-Frank-Institut eine Veranstaltung leiten. Einsatzklar muss Matthia Walter ab morgen früh, 11 Uhr sein; der Dienst dauert an allen Tagen bis in die Abendstunden. Allerdings hofft sie, hier und da selbst in einige Angebote hineinschnuppern zu können: Sie schätzt das Gefühl der Katholikentage, Gleichgesinnten zu begegnen, die auf dem Weg sind, und mit ihnen gemeinsam weiter zu suchen. Einmal war auch die Tochter schon mit bei diesem alle zwei Jahre stattfindenden Großereignis. Isabelle wollte ebenfalls gleich helfen. Aber wie das im jugendlichen Alter so ist: Sie mochte nicht alleine fahren. Immerhin bleibt man tagelang weg, übernachtet im Schlafsack in irgendwelchen zugewiesenen Hallen, kennt keinen, und hat den ganzen Tag eine Menge um die Ohren. Ein ganz besonderes Zugehörigkeitsgefühl

Da kam Anne-Vidya Born aus Gillenfeld gerade richtig. Die beiden Mädchen kennen sich aus der Schule, besuchten gemeinsam den Weltjugendtag und reisten mehrmals nach Taizé. "Da lernt man sich auf eine ganz spezielle Art kennen", sagt Isabelle. Anne-Vidya weiß das Zusammengehörigkeitsgefühl, das auf christlichen Veranstaltungen entsteht, ganz besonders zu schätzen. Denn als dunkelhäutige Deutsche bekommt sie ihre Außenseiterrolle immer wieder zu spüren. Nicht so im Kreise von Gläubigen, sagt sie. Andere kennen lernen, die denken und fühlen wie man selbst, Freunde aus Taizé wieder treffen und die Gemeinschaft erleben, das ist es, was Isabelle und Anne-Vidya nach Saarbrücken lockt. Wobei auch die beiden Mädchen hoffen, zwischen ihren Einsätzen als Helferinnen "zur besonderen Verfügung" hier und da doch an einer Veranstaltung teilnehmen zu können. Das Programm haben sie intensiv durchforstet und sind mehrmals fündig geworden. Das geliebte Gemeinschaftserlebnis erwartet sie jedoch vielleicht am stärksten in der Helferrolle. Anne-Vidya, die einmal angewandte Theologie studieren möchte: "Unter denen entwickelt sich ein ganz besonderes Zugehörigkeitsgefühl." Heute Abend geht es zum Bahnhof, die Mädels mit den Iso-Matten unterm Arm, die Mutter übernachtet bei einer Freundin. Die drei werden sich zunächst bei der Helferzentrale melden und dann neugierig losziehen. Denn ganz Saarbrücken hat sich zu einem Abend der Begegnung gerüstet: der Auftakt zu einem riesigen Fest im Zeichen der Gerechtigkeit. Mehr zum Katholikentag auf SEITE 12

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