Im Ernstfall optimal vorbereitet

BITBURG-MATZEN. Üben für den Ernstfall: Der Gefahrstoffzug des Landkreises Bitburg-Prüm hat unter der Leitung von Kreisveterinär Dieter Hoff probeweise eine Desinfektionsschleuse in Betrieb genommen. Sollte die Vogelgrippe Einzug in die Eifel halten, sind die behördlichen Vorkehrungen getroffen.

 Proben für den Ernstfall: Der Gefahrstoffzug des Landkreises Bitburg-Prüm baute am Samstag eine Sprühstrahldesinfektionsanlage auf und testete den Betrieb.Foto: Rudolf Höser

Proben für den Ernstfall: Der Gefahrstoffzug des Landkreises Bitburg-Prüm baute am Samstag eine Sprühstrahldesinfektionsanlage auf und testete den Betrieb.Foto: Rudolf Höser

"Wir üben den Aufbau und den Betrieb einer Sprühstrahldesinfektionsschleuse. Hier könnten im Ernstfall Personen und Fahrzeuge desinfiziert werden, wenn sie mit einem infizierten Tier-Bestand Kontakt hatten", beschreibt Dieter Hoff die Übungssituation und hofft, dass es ausschließlich bei einer Übung bleibt. Tatsächlich gibt es zurzeit weder im Landkreis noch im Land Rheinland-Pfalz eine akute Tierseuchenlage. In den vergangenen Wochen seien im Landkreis mehr als 150 tote Vögel untersucht worden. Das Ergebnis sei immer negativ gewesen. "Auch die Singvögel sind bisher nicht betroffen", merkte Hoff vor dem Hintergrund an, dass die Vögel in diesen Tagen scharenweise zurückkehren. Vor vier Jahren wurde die Desinfektionsanlage erstmals aufgebaut und getestet. Am Samstagmorgen rückte der Gefahrstoffzug des Landkreises Bitburg-Prüm mit rund 30 besonders ausgebildeten Feuerwehrleuten an, um einen erneuten Probelauf durchzuführen. "Wir müssen auf den Einsatzfall gut vorbereitet sein. Ob er kommt, liegt nicht in unserer Macht. Jedenfalls ist unser Vorbereitungsstand optimal", sagte Dieter Hoff. Paul Burbach vom Anwändershof in Bitburg-Matzen stellte seine Betriebsgelände zur Verfügung. Reiner Pint, Leiter des Gefahrstoffzugs: "Es ist handwerkliche Arbeit, die Anlage aufzubauen. Wir brauchen dazu bis zu drei Stunden." In der Mitte der Anlage steht die 4,5 Meter hohe und 2,5 Meter breite Sprühanlage. Sie ist mit Seilzügen gesichert. Am Boden sind undurchlässige Planen. Desinfektion von allen Seiten

Durch die Überhöhungen rundum wird die Reinigungsflüssigkeit gesammelt und in Behälter abgepumpt. Über Auffahrrampen fahren die Fahrzeug in die Desinfektionsanlage ein. Mit Schutzanzügen bekleidete Feuerwehrmänner führen mit Hochdruckreinigern eine Grobreinigung durch. In dem großen Rahmen, durch den auch LKW fahren könnten, sind die Sprühdüsen eingebaut. Von allen Seiten, auch von unten, wird das Desinfektionsmittel auf die Fahrzeuge gesprüht. Danach verlassen sie desinfiziert den Reinigungsbereich. In der Praxis zeigten sich kleinere Mängel. So rutschten die Schlauchbrücken beim Befahren auf dem Gummiuntergrund. "Im Ernstfall würden diese beweglichen Teile fest montiert. Dann ist das Problem hinfällig", sagte Pint. Bei einer Nachbesprechung mit allen Beteiligten wurden die Schwierigkeiten angesprochen. Kreisveterinär Dieter Hoff dankte allen Beteiligten für die Bereitschaft, die Übung am freien Samstag durchzuführen. "Es hat uns gezeigt, dass wir gut vorbereitet sind", so Hoff. Reiner Pint erklärte, dass der Gefahrstoffzug bis zu drei Tage den Betrieb der Anlage sicherstellen könne. Sollte die Einsatzdauer länger sein, sei eine Unterstützung durch weitere Feuerwehrkräfte notwendig.

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