Im Schatten der Jets

HERFORST. (har) Die Air-Base Spangdahlem ist wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region. Über die Zukunft des von Amerikanern genutzten Nato-Stützpunkts wird immer wieder spekuliert. Wie Bundestagskandidaten zum Flugplatz und zum Thema Konversion stehen, erfahren Bürger bei der Brennpunkte-Tour des TV.

Ohne die Wirtschaftskraft des Flugplatzes Spangdahlem mit seinen vielen Arbeitsplätzen und der weit ausstrahlenden Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt sähe es erst einmal wohl düster aus in der Eifel. Seit 50 Jahren sind die Amerikaner nun schon in der Eifel und es sind über alle Sprachbarrieren hinweg Freundschaften und Ehen entstanden. In vielen Orten heißt es deshalb, dass ohne die Soldaten und deren Familien aus den USA etwas fehlen würde.Doch es gibt allenthalben Gerüchte darüber, dass die Streitkräfte den Platz schließen oder einmotten. Dann hätte die gesamte Region ein Problem. Denn auf einen Schlag fielen - laut Flugplatz sind es 750 - Arbeitsplätze erst einmal ersatzlos weg. Und ein Konzept für eine Konversion des Geländes und dessen Infrastruktur gibt es bisher noch nicht einmal als vages Denkmodell. Viele Politiker halten es für unmöglich, dass eine Umwandlung einer militärischen Liegenschaft wie auf dem Flugplatz Bitburg gelingen kann.

Dabei darf natürlich nicht vergessen werden, dass das Bitburger Modell bisher nicht auf einer fliegerischen Nutzung fußt. Diese Nutzung wird zwar propagiert, protegiert und vorangetrieben, kommt aber seit Jahren nicht in die Gänge. Und langsam haben die Befürworter ein Problem damit, die Reservierung von Flächen für eine flugaffine Nutzung zu begründen. Ein Problem haben auch viele Bürger, die in der Nähe des Flugplatzes leben. Sie müssen mit dem Lärm leben, der von Flugplatz und Maschinen ausgeht. Zudem wurden einige Anwohner bereits enteignet, weil sie nicht bereit waren, Land für eine Erweiterung des Militärgeländes herzugeben. Diese Erweiterung wurde größtenteils aus Steuermitteln finanziert. Weitaus weniger ausgabefreudig zeigt sich der Bund, wenn es um Lärmentschädigungen geht. Seit mehr als zehn Jahren befinden sich zahlreiche Anlieger deshalb im Rechtsstreit mit der Bundesrepublik. Dabei war es zweitrangig, welche Partei regierte.

Gegen 12.15 Uhr wird die geballte Polit-Kompetenz am Samstag auf dem Dorfplatz in Herforst Station machen und bis 13.45 Uhr bleiben. Dort wollen und sollen sie mit Bürgern über das Thema Air-Base Spangdahlem, Flugplatz Bitburg, Konversion und Host-Nation-Council diskutieren. Mit dabei sind die Kandidaten des Wahlkreises 204: Peter Rauen (CDU), Elke Leonhard (SPD), Ulrike Höfken (Grüne), Sigrid Thiel (FDP) und Bernhard Hilgers (Linkspartei/PDS).

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