Im langen Stau durch Mülheim

Mehrere Tage lang war Mülheim wegen Bauarbeiten an der Brückenzufahrt zur B 53 ein Verkehrs-Nadelöhr. Mittlerweile herrscht wieder freie Fahrt, allerdings gilt eine neue Vorfahrtsregel.

Mülheim. (cb) Dem Staat geht es finanziell wieder besser. Zu erkennen ist das unter anderem dar an, dass überall Straßen gebaut, ausgebaut oder saniert werden. Bernkastel-Kues beispielsweise war und ist seit Jahren fast schon umzingelt von Baustellen. Wenn diese Arbeiten, wie im Falle des Ausbaus der L 47 zwischen Lieser und Kues mit Sperrungen verbunden sind, wird der Verkehr über die andere Moselseite umgeleitet. Derzeit ist die B 53 (Ortsdurchfahrt Andel) gesperrt. Der Verkehr läuft deshalb über die L 47 auf der anderen Moselseite. In den vergangenen Tagen wurde es allerdings in Mülheim immer wieder eng. Weil dort die Brückenauffahrt saniert wurde, mussten die Verkehrsteilnehmer, darunter viele LKW-Fahrer, den Weg durch den Ort wählen. Der Verkehr wurde per Ampel geregelt, was zu den Verkehrsspitzenzeiten zu Staus führte. Die Arbeiten sollten ursprünglich vier Tage dauern. Weil der Fahrbahnzustand aber schlechter war als erwartet, musste ein Mehraufwand betrieben werden, erläutert Walter Klink, Leiter der Straßenmeisterei Bernkastel. Deshalb wurden die Arbeiten erst am Dienstag beendet.Dirk Richter kritisiert die Planung

In Mülheim regte sich schnell Widerstand. Gemeinderatsmitglied Dirk Richter sprach von "unerträglicher Belastung" für den Ort und stellte die Frage, war um in Andel und Mülheim zeitgleich gearbeitet werde. "Durchdachte Planung sieht anders aus", kritisierte er. Für den Zeitpunkt der Arbeiten gebe es verschiedene Gründe, sagt Walter Klink. Das Projekt in Andel falle in die Zuständigkeit des Bundes, in Mülheim sei das Land verantwortlich. Bei einer solchen Konstellation die Firmen unter einen Hut zu bringen, sei nicht einfach. Der Frühling sei außerdem die Zeit, in der die Mischanlagen, aus denen das Straßenmaterial komme, repariert werden. Es sei, so Klink, auch Ziel gewesen, die Osterferien für die Arbeiten zu nutzen, um nicht noch Probleme mit den Schulbussen zu bekommen. Die Arbeiten seien auch nicht aus heiterem Himmel gekommen. Der Ortsbürgermeister und der Vorsitzende des Gewerbevereins hätten Bescheid gewusst. Zu Spitzenzeiten seien auch Mitarbeiter der Straßenmeisterei im Einsatz gewesen, um den Verkehr zu regeln, erläutert Klink. Das sei allerdings erst der Fall gewesen, als er interveniert habe, sagt Dirk Richter.Mittlerweile fließt der Verkehr wieder, allerdings nach anderen Regeln. Der Verkehr von der Brücke auf die B 53 und umgekehrt genießt jetzt Vorfahrt. Wer aus Mülheim auf die Brücke fährt, muss an der Einmündung anhalten. Durch die Neuregelung soll sich der Geräuschpegel (Bremsvorgang, Anfahren) verringern. Außerdem sollen Autofahrer, die auf dem Weg vom und zum Hunsrück noch durch Mülheim kurven, gelockt werden. Klaus Herrmann (Polizeiinspektion Bernkastel-Kues) und Walter Klink haben sich am Mittwoch vor Ort ein Bild gemacht. "Es hat gut geklappt", sagt Herrmann.

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