Endlich scheint die Stadt Wittlich ein Konzept gefunden zu haben, das dem gesellschaftlichen Stellenwert der Säubrenner-Weinprobe und vor allen Dingen der Güte der Wittlicher Weine gerecht wird. Das Ambiente in der Synagoge stimmte, die dezente Begleitmusik machte eine Unterhaltung an den Tischen möglich und endlich kam auch der Kommentator akustisch gut rüber. Dass die Stadt sich Sponsoren anlacht, ist ein guter und zeitgemäßer Schachzug. Denn die Weinprobe ist ein nicht mehr weg zu denkender Bestandteil der Kirmes. Die Allgemeinheit hat zwar keinen Zutritt, aber die Stadt tut damit nicht nur Honoratioren einen Gefallen, sondern ehrt auch verdiente Mitbürger. Zudem haben die Wittlicher Winzer und deren Weine mit der Säubrenner-Weinprobe ein starkes Forum. Die "Sonderlage" im Wittlicher Tal wird zumeist nicht unmittelbar mit dem Moselwein in Verbindung gebracht. Umso wichtiger ist es, die regionalen Vorzüge - insbesondere das milde Klima und die fruchtbaren Böden - in den Mittelpunkt zu rücken. Das Lob von Weinbaupräsident Schmitt für die Wittlicher Winzer hat Gewicht. Es ist in der Tat nicht hoch genug zu honorieren, was die handvoll Weinbauern leisten. Die Unterstützung der Sponsoren für die Probe ist gut angelegte Image-Werbung für die ganze Stadt.