Immer eine Reise wert

BERNKASTEL-KUES. Viele gute Neujahrswünsche, kleine schwarze Schornsteinfeger, Postbriefchen von der "Christel", Visitenkärtchen vom "Hausfreund", ein stadtbekannter Rosenkavalier und Gläser voll funkelndem Moselwein machten die Runde im Festsaal des Moselweinmuseums. Die Silvester-Festtagsgäste-Begrüßung am letzten Tag des alten Jahres ließen sich viele nicht entgehen.

Seit 26 Jahren veranstalten die Stadt und die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues im Wechsel den traditionellen Neujahrsempfang. Tradition ist auch der "Aufmarsch" der charmanten Weinköniginnen-Riege, die ihre Heimatorte als Wein- und Urlaubsziele dem Publikum nahe legen. Stadtbürgermeister Wolfgang Port trat als galanter Rosenkavalier auf und beglückte die Weinhoheiten mit einer roten Rose. Als erste offizielle Amtshandlung erhob die neue Leiterin des Moselgästezentrums, Sylvia Westermann, mit den Silvestergästen ihr Glas zu einem Prosit auf das Jahr 2005. Doch nicht nur gute Laune beherrschte die Stimmung im Saal.Spenden: Ein Stück gelebte Solidarität

In seiner Ansprache lenkte Port mit nachdenklichen Worten seinen Blick auf die Naturkatastrophe in Südostasien. Der Jahreswechsel stehe unter keinem guten Stern. Wichtig sei es nun, dass sich das Mitleid mit den Menschen dort in praktischer Hilfe äußere. "Lassen Sie uns als verantwortungsvolle Menschen handeln und den Spendenaufrufen folgen. Dies ist ein Stück gelebter Solidarität", sagte Port. Der Stadtbürgermeister gab einen kurzen Abriss über das Urlaubsgebiet Mosel, das zu jeder Jahreszeit eine Reise wert sei - auch im Winter. Der Trend zu näher liegenden Reisezielen habe sich verstärkt, die Übernachtungszahlen im Dezember lägen mittlerweile höher als die Vergleichszahlen im Monat Mai. Auch die Anzahl der ausländischen Gäste steige stetig - unterstützt auch durch den Flughafen Frankfurt/ Hahn. Die Mosel als Urlaubsgebiet biete ihren Gästen das ganze Jahr über ein breites touristisches und kulturelles Angebot, wobei Port besonders auf 2005 als 100-jähriges Jubiläumsjahr der Doppelstadt aufmerksam machte. Nach der Vorstellung des Weinkulturellen Zentrums durch seinen Leiter Eckhard Erz hatte die Musik das Sagen. Dabei fehlten auch nicht Neujahrsboten wie perlender Champagner, Glücksschwein oder Schornsteinfeger, denn Schweinbaron und Schwarzer Mann waren bei der anschließenden feuchtfröhlichen Gesangs-Unterhaltung an der Schwelle zum neuen Jahr ebenso anzutreffen wie der nette "Hausfreund", der sich mit Adresskärtchen dem weiblichen Publikum ans Herz legte. Ein Angebot, das sich auch Sylvia Westermann, die neue Verkehrsamtsleiterin, augenzwinkernd merkte. Das Ensemble "La voce" der Gesangsklasse der Musikschule des Landkreises Bernkastel-Wittlich sorgte für ein spritziges Programm rund um Lust und Liebe, Leidenschaft und Wein. Unter der Leitung von Ingrid Wagner und begleitet am Klavier von Michael Meyer gaben die Solisten Kristina Klaß, Sylvia Kappes, Bernd Föhr und Gerd Elsen Evergreens, Operettenmelodien und bekannte Trinklieder zum Besten. Von so viel perlender "Champagnerlaune" ließen sich die Gäste gerne anstecken - so wie die Ehepaare Haubach und Schepp aus Rüsselsheim, die zum ersten Mal in den Genuss dieser schwungvollen Silvester-Gäste-Begrüßung in Bernkastel-Kues kamen.

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